Skandinavien 2019
Ein lang ersehnter Traum wird wahr. Wir haben uns drei Monate Auszeit genommen und erkunden mit unseren Jungs Skandinavien und das Baltikum.
Erfahrt mehr im Verlauf unserer Reise...
Der Countdown läuft
Noch acht Tage... das Auto ist rechtzeitig fertig geworden...
noch zwei Tage arbeiten... dann geht's in die heiße Phase...
Und los geht´s...
Endlich ist es soweit und wir können starten...
Der Sprinter ist fertig gepackt und das Beste ist, wir haben das Gewicht locker eingehalten. 3.390 kg bringt das gute Stück inkl. Beladung auf die Waage. Alles ist verstaut und verzurrt. Das Wetter passt und die Vorhersagen sehen vielversprechend aus.
Oli musste heute nochmal schnell den Kettensatz an seinem Motorrad tauschen... nun ist
auch für ihn alles fertig. Wir treffen uns am Donnerstag in Großenbrode wieder. Er macht noch schnell einen Zwischenstopp in Hamburg bei seiner Verwandtschaft. Dann wird uns der Patenonkel für ca. vier Wochen begleiten... Das wird ein Spaß!
Die letzte Mathearbeit wurde noch schnell geschrieben und die Großeltern verabschiedet. Dann machen wir uns auf den Weg zum ersten Zwischenstopp: Münster. Am Donnerstag fahren wir dann weiter nach Großenbrode wo wir Onkel, Tante und unsere schwedischen Verwandten treffen... Freitag ist Midsommar!
Erster Halt: Großenbrode - Midsommar
Da war er nun endlich erreicht unser erster Halt. Nach 7,5 Std. Anfahrt von Münster (ca. 420 km) erreichten wir endlich unsere Verwandtschaft in Großenbrode. Drei sehr lustige und auch anstrengende Tagen standen uns bevor. Freitag wurde erstmal richtig Midsommar gefeiert... mit lustigen Spielen und Tanz um den Baum... Der regelmäßige Besuch beim Jimmy Hendrix Gedächtnisstein durfte natürlich nicht fehlen. Dann noch schnell einkaufen und nach Fehmarn zum Bulli Festival. Was für schöne Autos..
Großenbrode - Midsommar
Großenbrode - Hätteboda Vildmarkskamping
Am Sonntag ging es weiter nach Schweden. Als erstes "just in Time" die Fähre erreicht und bei schönstem Wetter nach Dänemark übergesetzt. Oli fuhr alleine weiter und wir haben uns für Abends in Hätteboda verabredet. Wir fuhren von Rodby Richtung Kopenhagen. Dort über die Öresundbrücke nach Malmö. Über die E22 weiter nach Norden. In der Nähe von Hörby (Fulltofta) sind wir kurz zum See eine kleine Mittagspause machen. Schnell ne runde Schwimmen und weiter gings... gegen 18 Uhr waren wir dann in Hätteboda. Das ist mit Abstand der beste Campingplatz den wir je besucht haben. (www.vildmarkscamping.se) Mitten im Wald, direkt an einem wunderschönen See gelegen, hat man hier alles was es zum Entspannen braucht. Kanus, Angeln und Elche die einem auf dem Platz besuchen kommen... was will man mehr? Hier bleiben wir nun bis Freitag bevor es dann Richtung Vännern und Vättern Seen weitergeht...
Hätteboda Vildmarkscamping
Wunderbarer Naturcampingplatz in der Nähe von Urshult und Tingsgryd. Schön gelegene Stellplätze von ganz klein bis riesig groß. Meist im Wald gelegen und daher schattig. Keine Stromversorgung, Frischwasser über Pumpstellen, große Kochmöglichkeiten für Jedermann.
Duschen mit vorher aufzufüllenden Wassersäcken. Freie Feuerstellen die von jedem genutzt werden können, sowie eine Grillhöhle für schlechtes Wetter.
Hätteboda
Richtung Norden
Nach drei wunderbaren und entspannten Tagen in der Natur ging es weiter nach Norden. Über kleine Schotterstraßen und der Straße 27 nach Växjö. Dort gut gebunkert und weiter ging die Fahrt. Über die Straße 30 und die E4 Richtung Jönköping. Von Dort führte uns der Weg über die Straße 195 bis zu kleinen Ortschaft Rödan. Hier wollten wir nur mal kurz Pause am örtlichen kleinen Hafen machen. Doch der angrenzende Stellplatz gefiel uns so gut, das wir beschlossen den Tag einfach hier zu Ende gehen zu lassen... Morgen ist ja auch noch ein Tag...
Hätteboda - Rödan
Zwischen den Seen
Am nächsten Morgen, als die Schularbeiten endlich geschafft, waren ging die Fahrt weiter. Wieder auf die 195 Richtung Norden. Vorbei an den beiden großen Seen, Vännern und Vätternsee. Über Kristinehamn und Karlstadt in die Nähe von Grums. Hier wartete ein wunderbarer Badeplatz auf uns. Nachdem wir erstmal ein paar Stunden am See verbracht haben wurde das Camp hergerichtet. Super nette Kioskbetreiber waren mit Rat und Tat zur Stelle und so wurde es ein schöner, wenn auch mückenreicher Abend. Gute Nacht...
Rödan - Grums
Auf zur großen Stadt
Es hieß früh los, denn ein warmer Tag kündigte sich an und demnach auch viele Badegäste an unserem Schlafplatz. Nach einem kurzen Einkauf fuhren wir kleine Straßen bis zur Straße 175. Hier ging es wieder an schönen Seen und durch wilde Wälder Richtung Arvika. Leider konnte ich unseren Zwischenstopp nicht erreichen, da unser Sprinter zu hoch ist... Also mal eben 15 km Umweg, dann gelang es doch. Weiter Richtung norwegischer Grenze. Nach dieser wurden wir dann von sehr netten Norwegischen Polizisten angehalten und nach unseren Alkoholbeständen im Auto befragt. Nach einem kurzen Blick in den vollen Bus meinte er nur: "Eine schöne Reise"... Ihm war es wohl doch zu viel Arbeit alles rauszukramen um ordentlich zu kontrollieren... Alles gut also... Auf der Straße 236 sind wir dann einem Hinweischild gefolgt, dass für Norwegen und auch Schweden typisch ist. Ein Bild dazu folgt noch. Auf jeden fall führte uns das Schild zu einer alten Abwehranlage aus der Zeit zwischen 1890 und 1905. Die Jungs fanden es super, die alten Wehrgänge zu erforschen... Unser Ziel für den Tag war Oslo. Also los, die letzten Kilometer machen. Am ausgewählten Campingplatz fast angekommen, stellte sich raus, dass dieser zur Zeit nicht "Verfügbar" sei, denn auf dessen Gelände findet gerade ein großen Rock-Festival statt... Junge war das Voll... also wieder durch die Stadt durch und zum nächsten. Der "größte" in Norwegen... Bogstad Camping wird uns nun für die kommende Nacht beherbergen. Wäsche ist schon gewaschen und nun wird der Grill entflammt... Allen einen schönen Abend. Bis die Tage...
Grums - Oslo
Oslo
Am heutigen Morgen gings dann in die Stadt. Am günstigsten geht das mit dem Bus, denn Parkplätze sind so gut wie nicht vorhanden (zumindest nicht für große Fahrzeuge) und zudem sind die noch unbezahlbar teuer. Außerdem sieht man so noch etwas von der Stadt.
Im Zentrum angekommen haben wir eine kleine Rundreise gemacht. Angefangen mit dem königlichen Schloss, durch kleine Gassen und Einkaufstraßen zum Bus und damit zum Vikingskipmuseet. Mal das Original von meinem Bein ansehen :-) Sehr coole Sache.
Dann gings noch in den Frognerparken. Hier stehen die bekannten Figuren herum. Sehr beeindruckend. Lohnt sich wirklich da mal einen Abstecher zu machen.
Für heute stand noch an, ein paar Kilometer aus der Stadt raus zu fahren. Weiter gings also Richtung Westen, in einen kleinen Ort am Saggrendadamen. Ein sehr schöner Badespot mit großem Parkplatz zum Übernachten. Dort konnte man super Schwimmen und die Schwimmtrampoline testen...
Durch die Höhen
Früh am Morgen ging es los. Es standen knapp 300 Kilometer an. Eine Lange Etappe. Als erstes kamen wir an der Stabkirche von Heddal vorbei. Da mussten wir natürlich anhalten und ein Paar Fotos machen. Der Weg führte zunächst über die E134 durch Notodden und anschließend über die 503 ins Gebirge. Leider war das Wetter nicht mehr ganz so schön, dafür wurde es aber immer kälter. Vorbei ein einsamen Seen, durch Schafherden, entlang von gewaltigen Wasserfällen bis hin zu engen Schluchten. Die ersten Serpentinen wurden gefahren und die Bremsen qualmten gewaltig... Abends fanden wir durch die App Park4Night einen wunderbaren und ruhigen Schlafplatz direkt am Wasser. Als etwas Wind aufkam löste sich auch das Mückenproblem...
Mandal
Nach einem leckeren Müsli-Frühstück ging es weiter Richtung Süden. Zunächst ein Stück die 304 weiter Richtung Evje. Wieder ein Stück Schotterpiste, bevor es auf die E9 und weiter über die 42 und 405 Richtung Kristiansand ging. Hier nochmal schnell Einkaufen und Gas nachfüllen. Dann weiter auf der E39 nach Mandal. Aber vorher haben wir erstmal für sportliche 3,60 € Autobahngebühr 4 km im Stau gestanden... super Sache. In Mandal haben wir uns für zwei Tage auf dem Sjosanden Campingplatz eingebucht. Mal wieder die Dinge im Auto sortieren, mit den Kindern die Stadt ansehen und auf den Felsen den Abend genießen... so kann man es aushalten.
Die Südküste
Die nächsten Stationen hangeln sich entlang der norwegischen Südküste. Die wohl abwechslungsreichste und schönste Region des Landes. Wunderschöne Sandstrände folgen auf atemberaubende Fjell- und Fjordlandschaften. Alles tatsächlich in Worte zu fassen wird schwer bis unmöglich. Das muß man einfach selbst erleben um es zu verstehen. Wir waren nicht das erste mal hier und werden es auch sicherlich nicht zum letzten mal gewesen sein. Unsere Route führte uns von Mandal aus ein Stück die E39 Richtung Stavanger, bis wir bei Vigeland links auf die 460 abgebogen sind. Wer Weg ging vorbei an den ersten, kleinen Fjorden und vielen vorgelagerten Schäreninseln.
Unser Ziel war der Südkapp (Lindenes Fyr). Ein wunderschönes Stück Erde mit einem kleinen Leuchtturm und Museeum. Hier arbeiten die beiden letzten Leuchtturmwärter Norwegens. Nach gut 1,5 Stunden Aufenthalt und etlichen Bildern führte uns der Weg weiter Richtung Lyngdal (Straße 410), Farsund (Straße 43). Genächtig wurde kurz vor dem kleinen Örtchen Hauge, direkt an einer Badestelle. Das morgentliche Waschritual wurde doch sehr erfrischend, denn der Fluss zur Badesetelle kam direkt aus den Bergen. Als alle Wach waren fuhren wir zunächst ein Stück den Weg zurück, denn wir wollten auf das Brufjellet und in die Brufjellet-Höhlen. Eine gute Stunde Wanderung über zum Teil sehr anspruchsvolles Gelände führte uns zunächst rauf auf das Fjell und dann zu einer Schlüsselstelle auf den Weg zu den Höhlen. Leider war der Weg doch zu gefährlich für Max und so blieb Jan mit ihm auf dem Fjell, während die Restlichen den Weg auf sich nahmen. Und es hat sich gelohnt. Wer in dieser Gegend ist, sollte sich die Zeit nehmen. Wanderung mit allem drum und dran dauert ca. 4 Std.
Nach der schönen Wanderung suchten wir uns einen Schlafplatz für die Nacht. Diesmal ging es nördlich von Egersund zum Parkplatz des örtlichen Motocross-Vereins. Sehr nett, erinnerte irgendwie an alte Zeiten :-)
Am nächsten Morgen sind wir ebenfalls ein Stück den Weg zurück gefahren um den Trollpikken zu besuchen. Ein lustiger Felsen in Nasenform... Leider wurden wir bei der Mittagspause vom Regen überrascht. Aber auch diese, recht kurze, Wanderung (ca. 2,5 Std.) hat sich gelohnt und ist zu empfehlen. Im Anschluß ging es Richtung Stavanger weiter. Hier sind wir nun auf dem Campingplatz. Hoffentlich für längere Zeit der letzte. Es ist rappelvoll mit Yoghurtbechern... Gemeint sind diese Plastikwohnmobile, groß wie ein kleines Haus und meist nur besetzt mit zwei älteren Personen. Wenn diese Menschen wenigstens ihre Fahrzeuge beherrschen würden, wäre es wohl halb so schlimm. Mir ist das auf unseren letzten Touren nicht so stark aufgefallen, aber es ist echt nervig. Ja wir sind auch im Camper unterwegs, aber irgendwie ist das doch was anderes. Man erntet komische Blicke wenn mehr als zwei Personen aus dem Fahrzeug kommen. Die meisten sind äußerst unkommunikativ und wollen schön für sich in ihrer heilen Plastikwelt sein. Dann sollen sie mal. Wir werden jetzt ein kaltes Bier zu uns nehmen und uns in die Stadt aufmachen. Bis dahin...
Die Südküste
Die Enttäuschung
Das war es leider wirklich. Wir wollten den Jungs tolle Orte zeigen, aber was sich am Preiskestolen bot war einfach nur Horror! Das die Parkgebühren hoch sind, war uns ja klar. Aber es kam dann auf 25€. Das war mehr als happig. Naja, wie dem auch sei. Es hat sich doch einiges seit der letzten dreizehn Jahre verändert. Es wurden weitere Parkplätze errichtet. Und das nicht umsonst. Massen von Touristen wurden mit Bussen auf diesen Parkplätzen förmlich abgeladen und machten sich, nicht entsprechend vorbereitet auf den Weg. Es war unglaublich. Plastiktüten, Lautsprecher und hunderte Selfie-Sticks... es war grausam. Als wir vor dreizehn Jahren hier waren zählten wir vielleicht 50 - 80 Besucher. Heute (und es war ein Wochentag mit nicht sonderlich gutem Wetter) waren es Hunderte! Das hat mir die Stimmung total versaut. Das hatte nichts mehr mit Natur erleben zu tun, sondern es war einfach purer Massentourismus. Sehr sehr Schade...
Dafür war unser Stellplatz für zwei Nächte umso besser. Mit Blick auf den Fjord und schönen Sonnenuntergängen... Lagerfeuer und ein kühles Bier. Das entschädigte dann doch...
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen von Oli. Er macht sich wieder langsam auf den Weg richtung Osten und will noch den Kjerak besteigen, wir fahren weiter Richtung Bergen. Unser Ziel für heute heißt Folgefon-Gletscher. Hier waren wir auch bereits vor dreizehn Jahren und hatten mit üblen Kuh-Attacken zu kämpfen. Der Platz war aber traumhaft schön. Allerdings war das heute nicht mehr der Fall. Andere Camper hatten vergessen Ihren Müll mitzunehmen und die Wiese war etwas feucht... es hatte doch etwas mehr geregnet als damals. So sind wir ca. drei Kilometer weiter Richtung Gletscher gefahren und haben einen traumhaften Platz mit Blick durch das Tal und den Fjord. Haustiere haben wir auch: Eine Herde Schafe... Bis Bald...
Update: An der Fähre in Jondal sprach uns ein sehr netter Franzose aus Nancy an. Er hätte uns wiedererkannt von unserem Blog. Er war total erfreut und wir auch, dass jemand aus Frankreich unseren Blog verfolgt und uns dann auch noch an einer kleinen Fähre trifft. David war auf dem Weg nach Alesund zum Marathon... Viel Spaß euch noch und eine Gute Reise!
Preiskestolen
Ab durch die Mitte
Nach der doch recht langen Zeit im Süden von Norwegen heißt es jetzt Richtung Norden kommen. Zunächst machten wir uns auf en Weg nach Bergen. Bergen ist eine der schönsten Städte von Norwegen. Aber leider waren gerade zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen und dementsprechend war es mal wieder voll. Das ist ja nicht wirklich was für uns...
Also haben wir uns kurz die Stadt angesehen und uns den örtlichen kulinarischen Genüssen hingegeben (Burger King). Dann noch schnell was Bunkern für die nächsten Tage, denn nun Stand die Mitte Norwegens und damit die Fjell-Landschaft an. Hier ging es hoch hinaus. Einsame Schotterpisten, Gipfel mit super Fernsicht und zahllose Wasserfälle säumten unseren Weg. Wir sind weitestgehend Abseits der Hauptrouten unterwegs um möglichst dem Massentourismus zu entfliehen. Lediglich in Flamm kamen wir nicht drum herum, auch hier lag gerade ein Kreuzfahrtschiff im Hafen. Also nur schnell eine kurze Pause und weiter. Etwas später gab es eine wilde Schneeballschlacht im Fjell und auf dem weiteren Weg führte uns eines der Sehenswürdigkeiten-Schilder zu sehr alten Mühlhäusern direkt am Wasserfall. Hier haben wir die Chance genutzt ein Bad im acht Grad warmen Wasser zu nehmen. Sehr erfrischend und eindrucksvoll. Nun sitzen wir hinter unserem Sprinter, dem immernoch ein Name fehlt, auf 1.412m Höhe, direkt an einer Rentiersammelstation und warten auf unser Abendessen. Euch allen eine Gute Zeit... bis Bald.
Durch die Mitte
Ins Fischerparadies...
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter bis zur E6. Dort weiter Richtung Trondheim mit Mittagspause am Fluß. Der Weg ist gesäumt mit unzähligen Wasserfällen. Die nächste Nacht verbrachten wir wieder an einem schönen ruhigen See. Die Fische sprangen so hoch wie ich es noch nicht gesehen habe. Der Weg führte weiter über die E6 vorbei an Trondheim, Levanger und Steinkjer zur Insel Leka. Auf dem Weg haben wir dann auch endlich den ersten Elch für diese Reise gesehen. Nach einer kurzen Fährfahrt ging es auf den einzigen Campingplatz der Insel. Es entpuppte sich als richtiges Angelmekka. Man konnte sich Angelboote ausleihen auf Wunsch mit kompletter Ausrüstung. Die Jungs waren eigentlich den ganzen Tag mit Krebsangeln beschäftigt und waren auch sehr erfolgreich.
Einen Tag haben wir die Insel erkundet (die ist halt nicht sonderlich groß und somit ist das an einem Tag auch gut machbar). Wir sind zum höchsten Bergs Lekas gewandert und auf unserem Weg begegnete uns ein Seeadler. Leka hat eine ganz besondere Geologie, die man an nur sehr wenigen Stellen auf der Welt findet. Verschiedenste Gesteinsarten treten hier an de Oberfläche und zeichnen wirklich schöne Bilder auf die Insel.
Nach drei Tagen haben wir Leka nun wieder verlassen und sind weiter Richtung Polarkreis gefahren. Übrr die Straßen 802, 17 und 76 ging es eine sehr schöne Küstenstraße entlang und gegen Nachmittag
wieder über ein Fjell. Wieder auf die E6 stoßend fuhren wir weiter zum Laksfors. Sehr beeindruckender Wasserfall direkt neben der E6. Nun sind wir für zwei Tage an einem super Stellplatz an eben dieser E6 direkt am See, mit Feuerstelle und sogar einer Terrasse direkt am Sprinter. So kann man es aushalten.
Leka nach Trofors
Zu den Elchen
Nach zwei Nächten an dem schönen Stellplatz fuhren wir weiter Richtung Norden. Über die E6 und dann weiter über die 274. Hier ging es nochmals über ein kleines Fjell mit toller Aussicht. Hier wurden wir dann auch noch mit einer Gruppe Elche belohnt. Insgesamt 5 Bullen waren in einiger Entfernung an einem See am grasen. Also erhöht sich unsere Zahl der Elchsichtungen auf sechs Stück.
Weiter fuhren wir über die Straße 73 und 291 bis zur 331. Hier fanden wir unseren Stellplatz. Weiter ging die wilde Fahrt über die 806 nach Mo i Rana. Auf dem Weg hierhin sammelten wir unterwegs noch einen Tramper aus Kiew ein. Er ist bereits seit zwei Monaten zu Fuß von Oslo aus zum Nordkapp unterwegs... Viel Spaß noch auf deinem weiteren Trip. In Mo i Rana mussten wir unser Angelequipment etwas aufstocken und dann ging es über die E6 weiter zum Polarkreis. Auch hier wurden die meist älteren Herrschaften busweise angekarrt und auf dem Parkplatz losgelassen... Hier gönnten wir uns tatsächlich mal Essen in einem Restaurant. Man sollte ja denken, dass an einem Platz wie dem Polarkreiszentrum die Preise extrem hoch sind, dem war aber garnicht so. Frisch gestärkt führen wir weiter und schliefen an einem kleinen See in der Nähe von Rokland. Unser nächstes Ziel war Bodo. Die Paar Kilometer haben wir schnell hinter uns gebracht. Nach einer kleinen Sightseeing-Tour ging es ein paar Kilometer aus der Stadt raus auf den nächsten Stellplatz. Dieser war fest in deutscher Hand... Sehr witzig. Also passten wir uns den Gepflogenheiten an und saßen den ganzen Abend mit traumhaften Blick aufs Meer hinter unserem Sprinter und genossen die Sonne... Sie wollte garnicht untergehen. Wirklich klasse. Heute morgen ging es früh los, denn wir wollen die Fähre von Bodo nach Moskenes nehmen um auf die Lofoten zu gelangen. So stehen wir nun hier in der Schlange und warten auf die Fähre. Hoffentlich gibt es gleich Internet an Bord, dann kann ich die vier Stunden überfahrt nutzen um die Webseite zu aktualisieren... Wir werden sehen. Bis Bald...
Trofors - Bodo
Lofoten & Vesterålen
…oder die verschwundene Bucht und der Nebeltroll
Auf der Fähre gab es leider kein vernünftiges Internet. Daher erfolgte die Aktualisierung erst ein paar Tage später. Wir sitzen nun auf einem wirklich tollen Campingplatz direkt am Fjord (www.fjordcamping.no), denn wir brauchten mal wieder eine Waschmaschine. Die Kinder schleppen eimerweise gefangene Krebse zum Sprinter und sind stolz wie Oskar. Aber von beginn an. Auf der vierstündigen Fährfahrt von Bodo nach Moskenes hatten wir das Glück, eine Gruppe von Tümmlern zu sehen. Da waren alle aus dem Häuschen. In Moskenes angekommen fuhren wir zunächst in den südlichsten Ort der Lofoten (A). Hier war es allerdings so voll, dass wir direkt wieder Richtung Norden führen. Aber auch hier, zumindest an den bekannten Stellen wie Reine, war es sehr voll. Da hatten wir keine Lust drauf. Also führen wir nach Kvalvika. Hier gab es eine große Wiese auf der wir übernachten konnten. Die ist ebenfalls einer der Startplätze zur Wanderung an die besagte Bucht von Kvalvika. Also machten wir uns auch direkt auf den Weg. Als wir den Berg weiter hinauf stiegen, kam dichter Neel auf und man konnte kaum noch die Hand vor den Augen sehen. Uns begegneten einige Nebeltrolle. Es war wirklich surreal, im schönsten Sonnenschein gestartet und dann dieser Nebel. Aber plötzlich durchbrachen wir die Nebel- oder besser Wolkenschicht und wir hatten traumhaften Ausblick auf die Berge der Lofoten. Im Tal hingen die Wolken, die aussahen wie Watte. Unbeschreiblich, das muß man selber erlebt haben. Nur die wunderschöne Bucht, die man von Postkarten kennt, konnten wir leider nicht sehen... Das war aber auch nicht so schlimm.
Am nächsten morgen war das Wetter zunächst nicht so toll und wir beschlossen einfach etwas durch die Gegend zu fahren und zu schauen, was uns erwartet. Wir fanden Karibikstrände und Surfcamps und einen Unmenge an "Plastikbombern". Also hieß es für uns weiter Richtung Norden kommen. Nach einem kurzen Stopp in Solvaer gabelten wir zwei ältere Damen aus England und Schweden auf, die per Anhalter unterwegs waren. Sehr nette Menschen. Wir trennten uns nach einigen Kilometern und fuhren zur Westküste an einen Freistehspot. Hier konnten wir schön die Mitternachtssonne genießen. Am nächsten Morgen machten wir uns auf, in Richtung Sortland auf die Vesterålen. Auf dem Weg haben wir zwei junge Menschen aus Polen mitgenommen. Die wollten ebenfalls nach Sortland und daher haben wir lecker gemeinsam Mittagspause gemacht und den Weg gemeinsam absolviert.
Am späten Nachmittag fuhren wir zum Fjordcamp in der Nähe von Krakberg. Hier ist es wirklich sehr schön. Ein schöner ruhiger und großer Campingplatz. Es gibt jede Menge kleine Hütten zu mieten. Es ist ein richtiges Angelparadies, Bootsverleih, Guides und geräumige Fischhütten. Wir haben sehr nette Nachbarn hier getroffen, die mit Ihrem schönen T3 Bulli unterwegs sind, Horst und Beate. (www.kuribulli.de) Vielleicht treffen wir euch ja nochmal, denn unsere Wege sind ja fast identisch :-)
Für Donnerstag haben wir eine Walsafari geplant. Also werden wir uns morgen auf den Weg in Richtung Sto machen und dort noch eine Nacht verbringen bis wir aufs Schiff gehen. Wir sind sehr gespannt was uns erwartet...
Nachtrag zum Fjordcamp
Abends hatten wir das Glück, direkt am Campingplatz Schweinswale zu beobachten. Ein Mutter kam Abends mit ihrem Jungen direkt vor das Hafenbecken des Campingplatzes. Sehr cool!
Schonmal ein kleiner Vorgeschmack auf die Wale im offenen Meer.
Lofoten & Vesterålen Teil 1
Vesterålen Teil 2
Das Wetter hat leider nicht so richtig mitgespielt. Das sind wir leider von den Vesteralen gewohnt. Vor dreizehn Jahren hatten wir auch nur schlechtes Wetter. Aber so schlimm wie Damals war es nicht. Unser Plan war für Donnerstag die Walsafari in Sto anzutreten. Also sind wir Mittwoch etwas auf den Inseln rumgefahren und waren noch schnell in Sortland einkaufen. Unter Anderem kamen wir auch zum kleinen Fischerdorf Nyksund. Dies war einst ein verlassenes Fischerdorf und wurde gegen ende der 80er Jahre vorwiegend von Künstlern wieder belebt. Es war zwar sehr Nass, aber dennoch sehr nett. Abends hatten wir einen kleinen Stellplatz direkt am Fjord. Wir sind alle total gespannt auf die Walsafari...
Vesterålen Teil 2
Walsafari
Heute ging es früh los. Treffpunkt in Sto war neun Uhr. Also schnell die Sachen im Sprinter verstaut und los. Es waren ja nur 15 km. Alles sammelte sich vor dem Schiff. Eine ehemalige kleine Personenfähre, die sich wunderbar für solche Zwecke eignet. Es gab eine kurze Sicherheitsunterweisung und dann heiß es "Leinen Los". Wir hatten uns für die Tour ab Sto entschieden, die Tour dauert Länger als in Andenes (ca. acht Stunden) und ein kurzer Zwischenstopp an der Vogelinsel Anda war mit dabei. Und es war eine gute Entscheidung.
Auf dem Hinweg, nach ca. einer Stunde hieß es plötzlich: "We have Orcas!" Und damit hatte wohl niemand gerechnet, selbst die Guides nicht. Denn eigentlich sind Orcas zu dieser Jahreszeit ehr nicht in diesen Gewässern unterwegs, sondern in den Wintermonaten. Das war natürlich das erste Highlight der Tour. Wir konnten eine Gruppe von ca. zehn Tieren beobachten. Nach einer Weile setzten wir dann unsere Fahrt fort Richtung einer Unterwasserkante, an der der Meeresboden recht schnell von ca. 65 Metern auf 1.000 Metern abfällt. Es dauerte auch nicht lange und der erste Pottwal ließ sich blicken. Wahnsinn, wie groß die Tiere sind. Er verweilte einige Minuten ruhig an der Wasseroberfläche und man konnte wirklich gut die Atemfontänen sehen und fotografieren. Dann holte er tief Luft und machte sich zum abtauchen bereit. Und zeigte uns natürlich seine gewaltige Heckflosse.
Nach ca. 30 Minuten würde er wieder auftauchen, sagten uns die Guides. Und so war es auch. Aber zwischenzeitlich tauchte ein weiterer Pottwal auf. Diesmal leider etwas weiter vom Schiff entfernt. Aber der nächste zeigte sich schon bald drauf. Es war ein junges Tier, das ebenfalls lange an der Oberfläche verweilte bis er schließlich Abtauchte.
Die Guides und die gesamt Crew waren wirklich klasse und sehr nett. Es wurde nicht auf die Uhr geschaut. Wenn sie vermuteten, dass der Wal bald wieder auftaucht, wurde einfach gewartet. Nach gut zwei Stunden im "Pottwalgebiet" traten wir die Rückreise an. Die gesamte Fahrt standen Kaffee, Tee und heißer Kakao mit Keksen bereit und nach den Pottwalen gab es frisch gemachte Fisch- oder Gemüsesuppe. Sehr lecker.
Nach ca. einer Stunde Rückfahrt hieß es erneut: "We have Orcas!" Und diesmal noch viel beeindruckender als zuvor. Ca. 15 Tiere jagten gerade im Abstand von bis zu fünf Metern am Schiff. Wir konnte sie springen, jagen und winken sehen. Einfach nur atemberaubend. Fast unbeschreiblich. Wir haben unzählige Fotos und Videos gemacht. Hier gibt es eine kleine Auswahl davon.
Nach ca. einer halben Stunde zogen die Orcas weiter und wir setzten unsere Reise fort. Auf zur Vogelinsel. Unzählige Papageientaucher, verschiedenste Mövenarten warteten auf unsere Kameras. Sehr lustig die Papageientaucher. Sie müssen immer gegen den Wind starten um überhaupt abheben zu können... je nach Wellengang sieht das sehr tollpatschig aus...
Kurz nach 18 Uhr erreichten wir dann wieder den Hafen von Sto. Abschließend gibt es nur zu sagen: Es war wirklich traumhaft und beeindruckend. Vielen Dank an dieser Stelle den Guides und der Crew, die sich sehr gut um die Gäste gekümmert haben. Die immer wieder gefragt haben ob wir was benötigen, die immer wieder auch Informationen zu den einzelnen Walen und der Region erzählt haben. Es war super!
Walsafari
Arctic Whale Tours
Stø havn
8430 STØ
Norway
Phone: +47 473 84 621
Email: info@arcticwhaletours.com
Nord Norwegen
Nach der schönen Zeit auf den Lofoten und den Vesteralen, machten wir uns nun auf den Weg zum Nordkapp. Einige Kilometer wollten noch abgespult werden. Wir haben uns hierzu entspannt vier Tage Zeit genommen. Zunächst führte uns der Weg über die 820 über Sortland Richtung Rv85. Wir wollten zu einem Samimuseum und hier in der Nähe übernachten. Wir sind recht viel gefahren und waren daher recht spät an unserem Ziel angekommen, sodass wir keinen wirklich schönen Schlafplatz mehr gefunden haben. Aber nicht schlimm war ja nur für eine kurze Nacht. Dafür gabs Abends noch den siebten Elch zu sehen. Am nächsten Morgen also auf ins Samimuseum. Es kam uns schon etwas seltsam vor, dass derart viel Parkplatzbereich für das Museum eingerichtet wurden. Naja es stellte sich heraus, dass an diesem Wochenende ein Samifestival hier abgehalten wurde. Also rein ins getümmel.
Am frühen Nachmittag ging es weiter über die E6 bis Bjerkvik. Von dort aus über die E10 bis kurz vor Heggelia. Hier auf die 87 rechts abgebogen zum Malselvfossen. Ein wirklich großer und beeindruckender Wasserfall. Den Abend und die Nacht haben wir an einem wirklich traumhaften See nahe der 87 verbracht. Direkt am Wasser, mit Tisch und Bänken und schön im See baden. Weiter ging es am nächsten Morgen über die 857, 296, 283, 868, 286 und 286 Richtung Tromso. Wir bogen allerdings kurz vorher links ab auf die 858. Hier blieben wir die kommende Nacht kurz vor der Insel Sommaroya an einem schönen Meeresstellplatz mit eigenem Sandstrand. Mit Lagerfeuer und einem Rotwein haben wir die Mitternachtssonne genossen. Es wird wohl die letzte für diese Reise sein.
Am nächsten Morgen haben wir Tromso besucht. Hier waren wir im Tromso- und im Polarmuseum. Sehr interessant. Es gibt für beide Museen ein Kombiticket und es lohnt sich beide anzusehen. Von nun an führt uns unser Weg immer entlang der E6 Richtung Nordkapp.
Zwei Fährfahrten standen mal wieder an und etliche Tunnel. Am Abend fanden wir einen Platz an einer alten Bunkeranlage des zweiten Weltkriegs. Die Region um Alta (Altafjord) war damals stark umkämpft da dieser Weg einer der Nachschubrouten für die russischen Streitkräfte waren.
Nun ging es endgültig zum Nordkapp. Der Weg dorthin wurde uns immer als besonders langweilig beschrieben. Aber unterm Strich sind wir der Meinung, dass dem garnicht so ist. Fjell- und Fjordlandschaften wechseln sich ständig ab. Man bekommt viel zu sehen. Also langweilig ist anders... zum Beispiel dänische Autobahnen...
So sitzen wir nun im Sprinter am Nordkapp. Es ist garnicht so voll wie erwartet. Das Wetter hingegen ist kalt wie erwartet... Wie dem auch sei. Schön nach 35 Jahren wieder hier zu sein ;-)
(Danke Dani für das lecker Kölsch :-) )
Der Weg zum Nordkapp
Kirchentrolle
Nach dem Nordkapp ging es etwa 15 Kilometer weiter. Dort wartete schon das nächste Naturwunder auf uns. Naja ganz so spektakulär war es nicht aber auf jedefall einen Abstecher wert. Im kleinen Ort Skarvag ging es zu einer kleinen Wanderung zur Kirkeporten. Einen irren Felsformation direkt am Wasser. Über all die Jahre hatte sich ein großer Torbogen im Gestein gebildet. Wirklich beeindruckend.
Ca. 150 Kilometer weiter gab es schon das Nächste zu bestaunen. Die Trollholmen. Auch hier hatten sich aufgrund des Wetters witzige Skulpturen aus dem Gestein geformt. Richtige kleine Trolle...
Dann aber ging es in einem Weiter Richtung Finnland...
Kirchentrolle
Finnland
Das vierte Land unserer Reise. Am späten Abend sind wir nach langer fahrt vom Nordkapp weg, nach Finnland eingereist. Fast hätte man es gar nicht gemerkt. Und ein änderte sich schlagartig: Die Straßen. Von kurvigen kleinen Straßen wurde es gerade und nahezu immer geradeaus. Wir haben den Grenzübergang Karigasniemi genommen und sind nach ca. 50 km auf einen kleinen Campingplatz gefahren. Super schön, direkt an einen kleinen Fluss gelegen. Hier stand eine klasse kleine Kota direkt am Ufer in der man beim Lagerfeuer den Abend genießen konnte. Einen Entschluss haben wir gefasst: Wir werden auch eine Kota bei uns im Garten bauen :-)
Am nächsten Morgen haben wir zunächst festgestellt, dass wir eine Stunde Zeit Verschiebung haben... Also entsprechend ging es eine Stunde später als gewöhnlich los. Der Weg führte uns über die 92n weiter Richtung Osten zur E75 nach Inari zum Inarijärvi, dem drittgrößten See Finnlands. Ein kleines Stück ging es heute weiter nach Ivalo. Hier war der erste Weg zum Supermarkt. Wir mussten aufpassen, nicht in einen Lebensmittel-Kaufrausch zu verfallen. Denn die Preise sind im Vergleich zu Norwegen deutlich günstiger. Als haben wir uns mit frischem Gemüse und Grillfleisch eingedeckt, zudem gab es wieder Schokolade die man bezahlen konnte. Nachdem wir alles im Auto verpackt hatten führen wir ein paar Kilometer zurück um auf einen Campingplatz mit Waschmaschine zu gehen. Nach zwei Tagen hieß es Abschied nehmen und den Weg Richtung Süden zu suchen, denn es war bitter kalt. Wir hatten teilweise nur acht Grad und es kam schlechtes Wetter mit schönem Nieselregen auf, sodass wir beschlossen schnell Richtung Süden zu kommen.
Der Weihnachtsmann
Die Route ging nun der E75 entlang Richtung Rovaniemi, mit einem kleinen Abstecher über kleine Straßen (Schotter) um etwas Abwechslung in die Fahrerei zu bringen. Kurz vor Rovaniemi passierten wir zum zweiten Mal den Polarkreis. Und hier, direkt an der E75 liegt auch das Santa Claus Village. Die Arbeitsstätte des Weihnachtsmanns. Da kamen wir natürlich nicht drum herum und mussten uns in das Touristengetümmel stürzen. Nach einem kleinen Besuch bei besagtem Weihnachtsmann und einen tollen (und natürlich teuren) Foto mit Ihm ging es in die Stadt. Hier gab es einen richtig leckeren Bürger für alle. Es ist ja nun wieder bezahlbar. Abends fanden wir einen schönen Schlafplatz an einer großen Badestelle an der Straße 926. Abends wurde natürlich mal wieder geangelt. Die Kinder machen nichts Anderes mehr...
Weiter ging es dann Richtung Kemi und Oulu. Oulu ist die nördlichste Großstadt Europas. Allerdings sind wir tatsächlich nur vorbeigefahren, Lust auf Stadt hatten wir nicht. Dafür haben wir uns ein Freilichtmuseum angesehen und mal wieder Glück gehabt. An diesem Wochenende war ein Markt mit vielen Mitmachaktionen und Vorführungen angesagt. Das war für die Jungs natürlich klasse, wenn es auch mit der Verständigung sehr schwierig war. Auch an diesem Abend fanden wir ca. 20 Kilometer von Oulu entfernt einen Schlafplatz direkt an einer Badestelle.
Angeln und das Jedermannsrecht
In den skandinavischen Ländern gilt das Jedermannsrecht. Die besagt zum Einen, dass jeder das Recht hat an jedem Ort, es sei denn, es ist ausdrücklich Verboten, bis zu zwei Nächte zu Campen. Es gibt hier aber gewisse Verhaltensregeln, die man unbedingt befolgen sollte. Man sollte auf jeden fall die Privatsphäre anderer Menschen, vor Allem der Anwohner wahren. Heißt, man sollte ausreichend Abstand zu Wohnhäusern einhalten und sich ordentlich benehmen. Will meinen, keinen Müll zurücklassen, die eventuell vorhandenen Einrichtungen wir Toiletten oder Bänke etc. wieder ordentlich verlassen. Man muss immer bedenken, man ist zu Gast und sollte nicht störend auffallen. Wenn man sich daran hält kann man wunderbare und traumhaft schöne Ecken der Länder sehen und genießen. Und wenn es dennoch vom Platz etwas enger ist, kann man einfach die Anwohner nett fragen und man wird in der Regel nicht abgewiesen, sondern kommt ehr in nette Gespräche mit den Einheimischen.
Angeln
Ist auch im Jedermannsrecht verankert. Hier muss man sich aber immer vor Ort nochmals erkundigen. In Finnland ist es jedem ab 16 Jahren gestattet mit Wurm in allen Gewässern zu Angeln. Kinder sollten hierbei von den Eltern beaufsichtigt werden. Spinn- und Fliegenfischen ist mit dem Erwerb einer landesweiten Lizenz an 99% der finnischen Seen erlaubt. Diese Lizenz kosten für das Jahr 45 Euro und ist online unter www.metsa.fi oder in den örtlichen Büros der Naturbehörde zu erwerben. Für Flüsse gelten allerdings weitere Lizenzen, diese sind dann regional zu bekommen. Da wir das nicht brauchen, denn 99% der Seen sollte wohl reichen, haben wir uns hier auch nicht näher mit beschäftigt. Im übrigen bekommt man überall Angelmaterial wie Ruten, Köder und alles was man sonst noch so braucht zu kaufen, sogar im Supermarkt.
Finnland Nord
Finnlands Mitte
Am nächsten Morgen ging es weiter in südöstlicher Richtung. Wir hatten und eine Route quer durch die Pampa rausgesucht. Enthalten waren gut 70% Schotter und der Rest kleinste Straßen. Es war wirklich herrlich. Uns sind so gut wie keine Autos begegnet, was auch ganz gut war, denn an manschen Stellen wäre es doch sehr eng geworden. Der Weg führte uns an menschenleeren Campingplätzen, riesigen Spielplätzen und kleinen Plumpsklos mit Seeblick vorbei. Am späten Nachmittag haben wir an einem kleinen Hafen einen Stellplatz an einer Badestelle gefunden. Total super, denn hier gab es, wie auch an vielen anderen Stellen, eine Kota mit Koch-Stelle am offenen Feuer. Später gesellte sich eine Familie aus München mit ihren zwei Kindern dazu. Gut war, dass die Kinder genauso Angelverrückt waren wie unsere. Somit waren die schonmal beschäftigt. Wir genossen einen sehr netten Abend in der Kota beim Feuer und mit einem richtigen Bier. Vielen Dank, dass war das erste richtige Bier (mit Ausnahme des Nordkapp-Bieres natürlich) seit Wochen :-) Wir hatten sehr viel Spaß und die Kinder auch an diesem Abend. Wir hoffen, man sieht sich nochmal bei irgendeiner Gelegenheit wieder.
Uns zog es gegen Mittag weiter Richtung Pielinen-See. Wir mussten mal wieder waschen und wollten einen Ruhetag einlegen. Das taten wir auch. Der Campingplatz war ebenfalls nahezu Menschenleer, denn an diesem Wochenende sind in Finnland die Ferien zu Ende gegangen. Abend haben wir die Sauna am Campingplatz aufgesucht, denn die Temperaturen waren noch immer recht kühl mit etwa 12-15 Grad. Aber nach der heißen Sauna war es durchaus erträglich...
Oulu bis Pielinen See
Aussicht & ein maritimes Flair
Zunächst ging es weiter um die nähere Umgebung zu erkunden. Wir haben uns auf den eg zum Ukko-Koli gemacht. Ein Gesteinsmassiv was die Umgebung überragt und von wo aus man einen wunderbaren rundum Blick auf die Region rund um den Pielinen-See hat.
Weiter ging die Reise dann Richtung Südenzur Stadt Savonlinna und zur Burg Olavinlinna. Eine Wasserburg mitten in einem Strömungsreichen Teil zwischen zwei Seen. Die Burg wurde ständig erweitert und umgebaut im Laufe der Jahrhunderte. Heute zeigt sie sich in Top restauriertem Zustand und bietet Platz für zum Beispiel Boxkämpfe oder das jährliche Opernfestival. Zuerst hatten wir uns auf eigene Faust auf den Weg gemacht die Burg zu erkunden, im Anschluss konnten wir noch an einer Führung mit vielen interessanten Details und Geschichten zur Burg teilnehmen.
Danach ging es über kleine Straßen weiter, wieder ein Stück gen Norden, durch die kleine Stadt Rautalampi zu unserem Stellplatz für die Nacht. Dies war sicherlich einer der schönsten auf unserer Reise bis hierher. Direkt an einem kleinen Kanal, mit Blick auf den See und einen kleinen Leuchtfeuer an der Kanaleinfahrt...
Aussicht & ein maritimes Flair
Dem Teufel entkommen
Nach einer schön ruhigen Nacht am Kanal fuhren wir zum kleinen Ort Laukaa. Hier ging es drum dem Teufel ins Gesicht zu sehen und ihm zu entkommen. Der Besuch des Teufelsgrab stand an. Nachdem wir doch einige Zeit damit verbracht haben die richtige Zufahrt zu finden, denn die Finnen haben es damit nicht so richtig, und wir zwischenzeitlich auch in einer Sandgrube gelandet sind, haben wir den Parkplatz schlussendlich doch gefunden. Wir hatten Reise-, bzw. Wanderberichte von Anderen hierzu gelesen und haben uns auf alles gefasst gemacht. Sumpfgebiete, übele Geröllfelder, steile Abstiege mit gefährlichen Höhlen waren angekündigt. Und es kam doch ganz anders. Es war eine wirklich nette Wanderung, aber alles andere als anspruchsvoll und gefährlich. Das schlimmste waren wohl die Mücken und selbst diese hielten sich doch stark zurück. Lohnenswert war der Abstecher dennoch sehr.
Dann machten wir uns auf den Weg an die Küste. Es wurde eine lange Fahrt und mit über 500 Kilometern auch der längste Abschnitt bislang. Nachts kamen wir in einem Naturschutzgebiet südlich der Stadt Rauma an. Nach dem Frühstück haben wir den Platz einmal kurz gewechselt und haben einen Pausentag am Strand eingelegt. Tagsdrauf wurde Rauma besichtigt und wir machten uns auf zur Schärenküste Finnlands. Leider war das Wetter zunächst nicht schön und in Rauma haben wir eine kostenlose Dusche abbekommen. Nach gefühlten 300 Fährfahrten landeten wir abends auf einem kleinen Campingplatz auf den Schären...
Nochmal ca. 300 Fähren und wir haben die Schärenwelt wieder hinter uns gelassen. Naja so viele waren es nun wirklich nicht, aber die Pausenzeiten der Fährmänner waren irgendwie immer so getimed, dass wenn man gerade an der Fähre ankam, natürlich Pause ist. Finnische Elche sind noch scheuer als norwegische. Aber am späten Nachmittag konnten wir doch einen zu Gesicht bekommen. Damit sind wir nun bei 8 Stück. Weiter fuhren wir zu einen Parkplatz am Rande eines kleinen Naturschutzgebietes. Hier gab es wieder alles was das Camperherz begehrt. Feuerstelle, Feuerhaus, Trinkwasser, Axt, Feuerholz und Toiletten. Was will man mehr? Wir sind Abends noch eine kleine Runde gelaufen und haben die wunderbare Landschaft genossen. Am nächsten Morgen ging es weiter zur Ortschaft Gunnarsby. Nach einigem Suchen haben wir einen Parkplatz gefunden und machten uns auf zu einer ganz besonderen Höhle. Offiziell wird sie Högberetins Höhle oder Zwiebelhöhle genannt. Aber die Form der Höhle lässt doch genügend Raum für weitreichende Spekulationen über andere Namen der Höhle :-) Zweiter Tagespunkt waren dann noch die Askalon Kessel. Hier hatten sich, während der letzten Eiszeit, Steine ihren Weg ins Gestein gesucht. Sehr irre das so zu sehen, das Prinzip ist aber ähnlich dem, welches wir bereits in Norwegen kurz vor Evje beobachten konnten. Kreisrunde Kessel die sich, in diesem Fall, über 10 Meter tief ins Gestein gefressen haben. Eine kleine Wanderung führte uns noch durch den Wald und schließlich wieder zurück zum Parkplatz. Im übrigen wird im Anschluss unserer Reise auch noch eine Tracksammlung mit entsprechenden GPS Koordinaten der einzelnen Punkte hier auf unserer Seite zu finden sein.
Danach machten wir uns auf den Weg nach Helsinki. Hier sitzen wir nun auf dem einzigen stadtnahen, aber wirklich sehr gut ausgestatteten Campingplatz und haben, zum ersten mal hier in Finnland, gut funktionierendes W-LAN. Wir werden mal sehen wie das so in Estland ist. Am Donnerstag fahren wir mit der Fähre rüber. Morgen sehen wir uns in aller Ruhe die Stadt an. Wir sind gespannt... Bis bald!
Der Süden
Helsinki...
… ist wirklich schön. Alles was die Stadt ausmacht, an einem Tag zu sehen und zu erleben, ist unmöglich. Das war uns aber klar. Dennoch haben wir schnell ein 24 Std. Ticket gekauft und haben uns in die Großstadt geworfen. Ein super Metro- und Busnetz macht die Sache hier wirklich einfach, ähnlich wie auch in Oslo. Tickets bekommt man ganz einfach am nächsten kleinen Supermarkt direkt am Campingplatz. Wir haben uns natürlich einige Sehenswürdigkeiten angesehen, wie den Dom, oder den Marktplatz, bzw. Markthalle. Die Kinder und Anna sind mit dem Riesenrad gefahren... ich hab derzeit lieber einen Kaffee getrunken :-) Aber auch hier war die Stadt sehr voll, weil mal wieder einige Kreuzfahrtschiffe im Hafen lagen. Aber es verteilte sich einigermaßen in der Stadt. Abends ging es wieder zurück zum Campingplatz um das Auto schonmal vorzubereiten, am nächsten Morgen mussten wir um neun Uhr an der Fähre sein...
Helsinki
Tallinn - Estalnd wir kommen...
Nach einer kurzen, etwa 2,5 Std. Fährfahrt, rollten wir vom Hafen Richtung Innenstadt. Die engen, kleinen Gassen mit ihren alten Häusern sind einfach wunderschön. Ich war bereits vor etwa 15 Jahren in Tallin, leider konnten wir damals nicht so viel von der Stadt sehen. Diesmal bei bestem Wetter war es beinahe traumhaft. Wenn nicht wieder diese Kreuzfahrer gewesen wären. Sie verstopften die Gassen, ohne Rücksicht auf Verluste wurde dem schilderhochhaltendem Fremdenführer durch die Straßen gefolgt. Es war grausam. Das ist ja nun auch eine Sache, die uns entlang unserer Reise immer wieder begegnete. Es ist wirklich schade, wie eine Art von Tourismus schöne Dinge kaputt machen kann. Für uns war es sehr unangenehm mit diesen Massen durch die Stadt zu gehen, aber man stelle sich vor, man lebt in der Stadt. Das ist wirklich das Letzte und man sollte Kreuzfahrten einfach verbieten. Nicht nur das sie aus Umweltgründen einfach nur abscheulich sind, aber diese Belagerung von Städten ist dann noch die Krönung.
Wir hatten also genug von Großstadt und haben uns auf den Weg gemacht um aus der Stadt raus, Richtung Osten zu fahren. An einem kleinen See fanden wir einen Stellplatz für die Nacht, mit Tisch und Bänken und einer Feuerstelle. Diese Plätze werden vom RMK (State Forrest Management) betrieben. Sie sind kostenlos und über das ganze Land verteilt. Es gibt nicht nur diese Stell- und Übernachtungsplätze, sondern auch etliche Wanderungen, Aussichtstürme und Geschichten rund um Estland. Wirklich sehr hilfreich, wenn man sich in der estnischen Natur aufhalten will. (App und Webseite findet ihr unter der Rubrik: Wissenswertes & Fundstücke)
Am nächsten Tag fuhren wir noch ein bisschen weiter Richtung Osten um uns einen schönen Stellplatz für zwei Tage zu suchen. Denn Max wollte ja seinen fünften Geburtstag feiern und es sollte ein Pausentag eingelegt werden. Also erreichten wir am Abend einen wirklich schönen Platz direkt am Meer. Geburtstag wurde gefeiert, geschwommen und lecker gegrillt. Das war wirklich sehr schön und Max hatte einen tollen Geburtstag.
Tags drauf hieß das erste Ziel Narva. Die Grenzstadt zu Russland. Bereits mitten in der Stadt sah man die ausgiebige Grenzstation. Lange Schlangen und genervte Gesichter. Wir sind zur Burg Narva gelaufen und haben zumindest mal nach Russland rüber gesehen. Von nun an ging es weiter Richtung Süden. An den größten See in Estland. Hier findet man Sandstrand und Dünen mitten im Land. Schon komisch aber sehr schön. Von dort ging es weiter nach Tartu, der zweitgrößten Stadt in Estland. Die Stadt ist geprägt von seinen Unis und Studenten. Lebhaft, mit vielen kleinen Cafés und Restaurants, netten kleinen Geschäften, aber natürlich auch großen Shopping-Centern. Ein Rundgang durch die Stadt mit anschließendem leckeren Mittagessen, bei schönstem Sonnenschein, war das Programm für heute. Und das Beste, es waren keine Kreuzfahrer da.
Von nun an geht unsere Reise wieder Richtung Tallinn. Wir wollen die Küste befahren und fahren dazu zunächst weiter bis zum zweitgrößten See in Estland (Vortsjärv). Hier sind wir auf einem kleinen aber top ausgestatteten Campingplatz (Kiviranna Camping). Gestern haben wir noch schnell in einem Waldstück angehalten und leckere Pfifferlinge gesammelt. Unterwegs haben wir auch einige kleine Wanderungen durch die Moorlandschaften gemacht. Top ausgebaute Wanderwege und traumhaften Landschaften mit irren Farben sind uns hier begegnet. Das sollte man auf jedenfall machen wenn man Estland besucht. Es lohnt sich. Jetzt wird gefrühstückt und dann geht's weiter... Bis bald!
Estland wir kommen...
Nordwärts
Also ging es nach dem Frühstück wieder los. Der Weg führte uns weiter Richtung Nord-West in den Soomaa Nationalpark. Hier wollten wir uns nochmal in ein Hochmoor begeben. Heute war auch Feiertag in Estland, Tag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit. Entsprechend war recht viel los, was aber im Park selber nicht auffiel. Wir machten uns auf den Weg eine kleine 4,5 Kilometer Rundwanderung zu gehen. Auf etwa der hälfte der Strecke hat mich jemand ganz fies von hinten geschubst und ich bin ins Moor gefallen und direkt bis zum Knie versunken... Also Leute: Obacht geben - Länger Leben... und immer schön auf dem Holzweg bleiben... es lohnt sich :-) Nachdem wir dann wieder am Auto waren ging es noch ca. 40 Kilometer weiter zum Kaismaa See. Hier fanden wir unser Nachtlager.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter Richtung Tallinn. Wir wollten aber nicht noch einmal ins Zentrum, sondern unser Ziel lag etwa 30 Kilometer westlich davon. Wir wollten ins Gefängnis. Genauer in das ehemalige Gefängnis von Rummu. Dies ist ein Tipp aus der WoMo Reihe. Kurz zum Hintergrund: In Rummu gab es ein Gefängnis, dessen Insassen mussten im nebenliegenden Marmorbruch Arbeitsdienst verrichten. Nach der Schließung des Gefängnisses und des Steinbruchs, flutete mach eben dieses Steinbruch. Das Ergebis ist ein kristallklarer See mit alten Ruinen drin. Und das ist echt Hammer, dieses klare Wasser, gepaart mit den halb zerfallenen Gebäuden des Steinbruchs sind wirklich einen Abstecher wert. Man kann hindurch schwimmen und tauchen. Wir hatten Taucherbrille und Schnorchel mit, also nix wie rein. Echt irre. Dann konnte man noch auf die alten Abraumhalden klettern, die sich nach Jahren der Erosion zu kleinen Schluchten geformt hatten. Abgerundet wurde das Ganze mit einer kleinen Lounge mit vielen Sitzkissen, Getränken und Chill-out Musik. Echt empfehlenswert! (Parkgebühren pro Erwachsener: 3,00 €, www.rummu.eu)
Nach dem Baden ging es dann wieder an einen RMK Platz direkt am Meer. Zunächst hieß es aber die Offroadfähigkeiten des Sprinter zu testen. Wir können sagen, das passt. Kein Weg ist zu klein oder zu holprig :-) Nach einem Bad im Meer haben wir dann den Abend am Lagerfeuer ausklingen lassen. Morgen machen wir hier noch einen Pausentag. Euch allen noch eine gute Zeit, bis bald...
Nordwärts
Liivanomme
Einen weiteren Zwischenstopp haben wir im Liivanomme Nationalpark gemacht. Ein sehr cooler Stellplatz mitten im Wald an einem kleinen See. Wir haben uns aufgemacht um den Naturpfad von ca. 7 km zu laufen. Der Pfad führte durch den Wald zum Strand. Unterwegs ist uns eine kleine Schlange mit hohem Gewaltpotential begegnet. Nach einer kleinen Schwimmrunde im Meer ging es zurück zu einem Badesee unweit unseres Stellplatzes. Hier überraschte uns dann der Regen. Aber richtig. Dieser hörte leider auch bis tief in die Nacht nicht mehr auf. Das war dann der dritte wirkliche Regentag unserer Reise. Dem Wetter trotzend haben wir dennoch geangelt. Neben ein Paar kleinen Barschen ging uns dann noch ein Hecht an den Haken.
Liivanomme Nationalpark
Pärnu und Gauja Nationalpark
Bei strahlendem Sonnenschein haben wir unser Lager verlassen. Der Weg führte Estlands Küste hinunter Richtung Pärnu. Pärnu wird auch die Sommerstadt genannt. Das können wir nur bestätigen. Zunächst ging es aber drum einen Stellplatz zu finden. In der Park4Night App fanden wir einen Stellplatz im Garten eines Hotels. Sehr klasse, wir standen mit zwei weiteren Campern im Garten unter vollbehangenen Apfelbäumen. Und das Beste, es war quasi direkt in der Stadt und für kleines Geld. Also ging es erstmal los um die Stadt zu erkunden. Wir kamen allerdings nicht weit, denn in der Stadt war Reitturner. Also ein paar Meter nach dem Stellplatz wurde der erste Stopp eingelegt. Die Kinder wollten Pferdeturnier sehen und wir ließen uns einen Mojito in den Dünen schmecken. Die Stadt besticht mit kleinen alten Holzhäusern und einem angenehmen Flair, lädt zum Schlendern und Verweilen an jeder Ecke ein. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter und überfuhren mit kleinen Umwegen die Grenze nach Lettland. Dem sechsten Land unserer Tour. Hier ging es kurz hinter der Grenze von der Hauptstraße ab auf eine katastrophale Schotterpiste zu den Veczemju Klints. Einer Klippenreihe mit schönen Höhlen direkt am Strand. Ein Abstecher lohnt sich trotz der schlechten Straße. Für den Abend haben wir uns aus der Womo-Reihe einen Stellplatz nahe der Stadt Tuja rausgesucht. Wir hatten Glück und wir bekamen einen Platz in der ersten Reihe direkt am Meer. So konnten wir traumhafte Sonnenuntergänge und zwei tolle Tage an diesem Stellplatz verweilen.
Unsere nächste Etappe führte uns zur Stadt Cesis im Gauja Nationalpark. Wir haben nun unser Tempo und auch unsere Fahrkilometer deutlich runtergefahren. Wir haben ja keinen Zeitdruck und das Wetter ist sehr schön warm. Daher bleiben wir nun an einigen Plätzen einfach länger. Da mal wieder Kleidung waschen angesagt war, entschieden wir uns für den Apalkaln Campingplatz bei Raiskums. Ein wirklich sehr gepflegter Campingplatz mit jeweils einer Terrasse am Stellplatz. Luxus pur. Die Betreiber waren wirklich super nett. Abends haben wir uns ein Ruderboot gemietet und sind eine erfolglose Runde angeln gefahren. Tagsdrauf haben wir uns im Stand-Up-Paddeling versucht. Und das war echt witzig und auch nicht schwer. Also sind alle immer schön kreuz und quer über des See gepaddelt... Das werden wir wohl öffters machen... In Cesis sind wir an der wunderschönen Gauja einen Naturpfad gewandert und uns steile Klippen aus rotem Sandstein angesehen. Ein Aufenthalt im Nationalpark ist wirklich lohnenswert. Wir wären gerne auf der Gauja mit dem Kanu unterwegs gewesen. Man hat hier an sehr vielen Verleihstellen die Möglichkeit sich Kanus zu leihen oder sich mit dem eigenen auf eine Tour zu begeben. Allerdings ist das mit fünf Personen dann doch, je nach Streckenlänge, mit ca. 140 € doch recht teuer. Daher haben wir das mal gelassen. Vielleicht beim nächsten Mal. Wir haben uns dafür einen Tierpark in der Nähe von Ligatne angesehen. Für die Kinder echt cool, allerhand heimische Tiere leben hier in recht großen Gehegen und man muss auch ein bisschen Glück haben die Tiere zu sehen. Der Eintritt war mit 8 € vollkommen OK.
Den nächsten Stellplatz fanden wir Abends ebenfalls nicht weit von Cesis, direkt an einem Moorsee mit Feuerstelle und Bank. Hier haben wir eine Berliner Familie kennengelernt, die für ein Jahr mit Ihren zwei Kindern unterwegs sind. Mit einem Mercedes G und einem umgebauten Anhänger. Sehr cooles Gespann. Sie ziehts nun langsam Richtung Süden um den Winter in Marokko zu verbringen. Wir wünschen euch eine gute uns sichere Reise. Viel Spaß!
Nach einem schönen Abend am Lagerfeuer mit mäßig schmeckendem Grappa ging es weiter Richtung Riga. Mehr erfahrt ihr im nächsten Blog... bis Bald...
Pärnu und Gauja Nationalpark
Riga
So fuhren wir am nächsten Morgen weiter Richtung Riga. Nach einem recht wolkigen Morgen wurde das Wetter immer besser und vor Allem wärmer. Bei gut 28 Grad erreichten wir zunächst die Gedenkstätte Salaspils. Hier wurden während der NS-Zeit tausende von Juden und Andersdenkenden ermordet. Ein Ort, der einen nachdenklich stimmt.
Darauf fuhren wir auf einen der beiden Stadtcampingplätze Rigas. Wir haben uns für den hinter den Messehallen entschieden. Dieser hat Erstens ne Wiese zum Zeltaufbauen und ist Zweitens näher an der Altstadt dran. Also nur schnell alles aufgebaut und ab in die Stadt. Der Hunger nagte doch etwas an uns, vor allem an den Kindern. Wir hatten mal wieder Glück und es gab ein großes Beach-Volleyballturnier auf dem großen Platz. Sehr spannend. Danach gings ein paar Souvenirs kaufen und ab in ein lettisches Restaurant... und die Jungs haben sich Burger bestellt... na Toll. Wir haben uns den heimischen Spezialitäten hingegeben. Wirklich lecker. Die vielen engen Straßen und Gassen mit den unzähligen kleinen Geschäften, Bars und Restaurants machen die Stadt wirklich besonders. Man kann stundenlang durch diese Gassen gehen und findet immer was Neues. Müde und satt machten wir uns dann auf den Weg zum Campingplatz.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem gemütlichen Frühstück wieder auf ins Zentrum Rigas. Es gab ja noch einiges zu entdecken. Zuerst den örtlichen Elektronikladen, denn unsere Festplatte auf dem Laptop ist voll. Es sind halt doch einige Bilder zusammen gekommen. Die hier auf der Seite gezeigten sind ja längst nicht alle. Danach ging es drum ein paar Mitbringsel zu organisieren und das macht man am besten an den kleinen Verkaufsständen an den vielen Plätzen in Riga. Dann zog es uns in und um die großen Markthallen. Hier bekommt man wirklich alles, Fisch, Fleisch, Käse, Töpfe, coole Caps, Unterhosen, Obst und Gemüse und einfach alles was man sich vorstellen kann. Wirklich irre. Ein Besuch der Hallen und dem Gelände außen rum sollte auf keinenfall bei einem Besuch Rigas fehlen. Was es noch gibt ist Musik und Kunst. An allen Ecken stehen Straßenmusiker und geben ihr Bestes. Wirklich toll, beim Essen gibt's auch in etlichen Restaurants Live-Musik. So macht das Spaß!
Riga
Sonne, Strand und mehr...
Nach dem wir das schöne Riga bei schönstem Wetter Richtung Süden verließen, zog es uns in einen Familienpark. Im groben wurden hier Figuren von litauischen Kindergeschichten dargestellt. Aber wirklich sehr liebevoll gemacht. Unzählige kleine Zwergenhäuser und ganze Dörfer, wahnsinnige Schnitzereien und riesige Kinderspielplätze. Das war natürlich was für die Jungs... Am Nachmittag fuhren wir dann weiter über die P103 und die A12 Richtung Litauen. Hier fanden wir einen Stellplatz auf einem Privatgelände. Sehr skuril. Als wir den beschriebenen Weg anfuhren, standen wir kurz vor dem Ziel vor einer Schranke. Und nun? fragten wir uns. Dann kam eine wirklich alte Dame mit Krücken über eine Wiese angehumpelt und winkte. Sie rief dann einen Badegast, der auf der Wiese am See lag, heran. Sie brauchte einen Übersetzer. Nach einem kurzen und sehr freundlichem Gespräch, zehn Euro die die Taschen wechselten, zog die Dame die Schranke hoch und wir durften einfahren. Sie hat offensichtlich eine gute Geschäftsidee. Ihr Anwesen war aber auch wirklich der Hammer. Eigener großer See, Feuerstellen, Grillhütten und Liegewiesen. So kann man das machen. Wir waren sehr zufrieden mit diesem Nachtlager. Tags drauf machten wir uns dann auf den Weg nach Ziemupe. Diesen Platz haben wir vor zwei Jahren schonmal angefahren und waren derart begeistert, dass wir hier auf jedenfall nochmal hin wollten. Also hieß es erstmal wieder Richtung Nord-West und zurück nach Lettland. Zunächst ein kleines Stück über die E272, dann über kleine und kleinste Straßen und vor allem über Schotterwege... Über deren Qualität habe ich mich ja bereits ausgelassen... Nach endlosen 329 km erreichten wir am Nachmittag Ziemupe. Traumhaft und ruhig. Wir waren alleine auf dem riesigen Areal. So konnten wir uns ausbreiten und haben drei wunderbare Tage am Meer und in den Wellen genossen.
Aber irgendwann hat auch die schönste Zeit ein Ende. Also hieß es Abschied nehmen und weiter nach Süden fahren. Ziel war Kleipeda und im Anschluß, die kurische Nehrung. In Kleipeda haben wir den Sprinter geparkt und sind eine Runde durch die Stadt gelaufen. Aber ganz ehrlich, nicht sonderlich lohnenswert. Dafür umso mehr die kurische Nehrung. Wir bezogen Stellung auf dem Campingplatz in Nidda. Hier trafen wir ein Pärchen wieder, die wir bereits auf einem Platz im Gauja Nationalpark getroffen hatten. Am nächsten Morgen zog es uns auf die Parnida Düne. Einfach irre dieses Stück Erde. Wie sich die Dünen hier über die Landschaft schieben um dann steil ins Meer abzufallen. Darauf nahmen wir den Sprinter und fuhren in den Ort Joudkrante. Nach einem kleinen Spaziergang im Dorf kehrten wir in zwei Restaurants ein. Aus dem Ersten sind wir direkt wieder gegangen, da die Bedienung derart unfreundlich war. Und das war dann auch gut so, denn das zweite Restaurant war um Welten einladender. Neben fangfrischen Fisch und lecker Bier konnte Fynn den wohl besten Burger der Reise kühren (ausgenommen von Papas natürlich :-) ). Wer mal in den Ort kommt, sollte unbedingt ins "Pa Mario Takas" eingehren. Lecker! Nun ging es in den direkt angrenzenden Skulpturenpark (Hexenpfad). Mehrere Künstler aus Litauen haben hier Ihre Holzkunst zum Besten gegeben. Irre. Der Pfad ist immer frei zugänglich und einen Abstecher absolut wert. Zurück am Campingplatz hieß es Abends noch eine Runde ans Meer. Dann ging es müde ins Bett.
Sonne, Strand und mehr...
Das Ende naht... aber noch nicht so ganz!
So langsam stellen wir uns drauf ein, dass wir den Heimweg antreten. Also ging es am Morgen los. Wir verließen die Kurische Nehrung mit der kleinen und kurzen Fähre und quälten und durch den dichten Verkehr Kleipedas. Die Route führte uns zunächst über die 141 direkt Richtung Süden, die 2201 brachte uns dann in den kleinen Ort Kintai. Hier wurde an einem wunderschönen Badeplatz ein Rast eingelegt. Der Platz war total gepflegt und nett. (55:24:4:34389 - 21:14:20.31189). Ein Abstecher lohnt sich. Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Osten. Entlang des Flusses Nemunas finden sich zahlreiche kleine Abzweigungen an denen man direkt an den Fluß kommt. Allerdings waren diese alle voll mit Anglern. Diese machten auch nicht den Anschein, dass sie die Stellen zeitnah wieder verlassen würden. Also hieß es für uns, weiterfahren. Kurz vor Kaunas fanden wir dann einen Platz für die Nacht, unweit des Flusses. War nicht der allerschönste Platz, aber für eine Nacht allemal gut genug. Früh am Morgen ging es dann weiter Richtung Polen. Am Nachmittag erreichten wir unseren Platz für die nächsten zwei Tage. Nahe der kleinen Stadt Mikolajki. Hier war es super schön. Abends kam der Besitzer des Grundstücks direkt am See vorbei und kassierte ca. 7 € für die Nacht. Feuerstellen, Bootssteg und eine riesen Schaukel für die Kids waren vorhanden. Das Wetter passte, also ab ins Wasser und die SUPs nochmal richtig ausnutzen. So lässt sich die Rückreise aushalten. Aber auch hier brachen wir dann am Montag die Zelte ab, denn wir hatten uns noch eine Überraschung für die Jungs überlegt. Diese gilt es zu erreichen. Das wird wohl am Mittwoch so sein. Also hieß es weiter durch Polen kommen und Kilometer sammeln. Über Warschau erreichten wir am nächsten Abend den Campingplatz in der Nähe von Posen. Begrüßt wurden wir von einer Horde Ziegen, die ebenfalls den Campingplatz bewohnten... also mal wieder Haustiere für eine Nacht... Gute Nacht...
Der Weg durch Polen
Zurück in der Zivilisation
Von Posen aus ging es gemütlich zur deutsch-polnischen Grenze Frankfurt (Oder). Polnische Autobahnen sind ein Traum. Klar, sie kosten Gebühren, aber das bin ich gerne bereit zu zahlen. Ebene Straßen ohne Schlaglöcher, saubere Rastplätze und einfach angenehmes fahren. Anders war das als wir die Grenze passierten... schlechte Fahrbahnen, Baustellen und vor allem Stau. Langsam quälten wir uns über die Bahn, südlich an Berlin vorbei auf der A13 Richtung Süden. Unser Ziel und die Überraschung für die Jungs war das Tropical Island, europas größte Tropen-Badelandschaft. Den Jungs haben wir aber erzählt wir machen zwei Tage Museumstour... und bis wir im Schwimmbad drin waren haben sie das auch geglaubt... Das waren dann wirklich noch zweieinhalb schöne und entspannende Tage. Wir hatten so viel Spaß an den ganzen Rutschen und den vielen Badewelten. Und wir haben noch nie einen derart guten Service und nette Mitarbeiter erlebt. Immer freundlich, gut gelaunt und super hilfsbereit. Wir waren total begeistert!!! Wer mal hier ist sollte sich zwei Tage Zeit nehmen und das selbst sehen. Irre wie groß diese ehemalige Zeppelin Halle ist. Hier werden wir auf jedenfall nochmal hinfahren!
Aber auch das muss mal enden und so machten wir uns am Freitag Nachmittag auf den Weg Richtung Hannover. Hier wollten wir die letzte Nach im Urlaub genießen und am Samstag Nachmittag zurück nach Hause kommen. Also hieß es am frühen Abend einen Campingplatz suchen. Diesen fanden wir in der Nähe von Peine. Sehr schön war, dass auch eine Pfadfindergruppe hier gezeltet hat. Somit haben wir die Jungs den ganzen Abend nicht mehr gesehen und Anna und ich hatten ein romantisches Candlelight-Grilldinner... herrlich.
Am nächsten Morgen war es dann aber endgültig soweit. Der Weg führte uns auf direktem Weg nach Panama. Hier roch es wunderbar nach Bananen und es war schön geschmückt. Wir wurden sehnsüchtig erwartet. Oma und Opa waren so sehr glücklich dass wir endlich wieder da sind. Natürlich auch Christian. Abends wurden wir von Oli und Laura und unseren Haussittern Hannes und Sonja sowie Steffi besucht. War das schön die guten Freunde wieder bei sich zu haben. Vielen Dank dafür!