Und was kommt da noch?
Weg Richtung Küste. Die fünf haben noch ein Paar Tage länger Zeit. Wir müssen uns Richtung Halmstad aufmachen. Aber zunächst führte uns der Weg vom Schlafplatz weg über die 175 immer am Glafsfjorden entlang bis wir in Nysäter ein kleines Schild mit der Aufschrift Vikingermuseum fanden. Kurzentschlossen bogen wir ab und besuchten das kleine Vikingermuseum. Es regnete wie aus Eimern, doch nach einer kleinen Runde im Museum ging es für uns trotzdem raus auf das Außengelände. Sehr schön und urig ist das Ganze aufgebaut, sogar mit kleinem Hafen. Nach einer kleinen Stärkung im Cafe ging die Reise weiter an die Küste. Über die E18 und die S524 und 164 fuhren wir weiter bis Munkedal. Von hier ging es dann in die Schären. In Skärhamn gab es einen kleinen Zwischenstopp in dem echt hübschen aber auch sehr touristischen Dorf. Frei stehen ist hier nicht mehr so einfach. Außerdem hatten wir es nötig einige Sachen zu trocknen und zu spülen, daher fanden wir uns zur Nacht auf dem Almöns Camping wieder. Hier ging es dann noch zum Sonnenuntergang ans Wasser. Unser Nachbar war ein sehr netter Mann aus Österreich. Nach zwei Bier und wunderbares fachsimpeln über den Ausbau unserer Reisemobile ging es für uns direkt ab ins Bett.
Am nächsten morgen ging es nach einem guten Frühstück dann zunächst nach Göteborg. Hier in eine Shopping-Mall und ein wenig zu bummeln. Danach über die E20 direkter Weg in Richtung Halmstad. Bei Harvedal bogen wir noch schnell an die Küste ab und konnten uns bevor es zu unserer Verwandtschaft ging noch eine Abkühlung im Meer suchen. Dann ging es aber wirklich weiter. In Halmstad bei Thomas und Carina angekommen wartete schon die gesamte Verwandtschaft auf uns. Der Abend wurde natürlich feucht-fröhlich… Aber schön alle nochmal wieder zu sehen.
Am nächsten Morgen machten wir uns recht früh auf den Weg, denn wir hatten für heute Abend ein konkretes Ziel. Es sollte nach Fehmarn gehen um dort Eddy und Laura samt Kindern zu treffen. Das ist schon manchmal verrückt. Da wohnt man nur ein paar Kilometer von einander entfernt, aber um mal einen entspannten Abend mit lecker Essen zu erleben muss man in den Urlaub fahren, weil man es sonst nicht hinbekommt. Wie auch immer, es war ein super schöner Abend mit Übernahme einer Pizzeria und einem schönen Ausklang am Strand. Die Nacht haben wir dann direkt am Stellplatz in Burgtiefe verbracht. Sehr angenehm! Von hier aus ging es dann nur noch, ausgerechnet am heißesten Tag des Jahres, zurück über die Autobahn nach Bickenbach, ohne besondere Vorkommnisse.
Und was kommt da noch?
Gastbeitrag
Beim Gassi gehen kennen gelernt und jetzt brettern wir mit den Van's über Stock und Stein, wer hätte das gedacht.
Nachdem Jan und Anna unsere Neugierde auf Schweden so sehr geweckt haben, haben wir uns kurzerhand einen Van gemietet und los gings. Den einzigen Plan den wir hatten: Wir bleiben in Südschweden. Dieser Plan wurde am zweiten Tag jedoch direkt über Board geworfen. Die Bilder von den beiden sahen einfach toll aus - und bei denen schien sogar die Sonne 🌞 Ich habe Oli angeguckt und sagte nur: Wir brettern los Richtung Norden! Das dreckige Geschrirr, allen Krempel und den Hund ins Auto geschmissen und los gings. Nach dem ein oder anderen Stopp kamen wir nach 2 Tagen und 1.357 km ohne Vorankündigung bei den Anderen an einem wunderschönen Stellplatz am Fluss an. Wir verbrachten einen ersten schönen Abend am Feuer und beschlossen gemeinsam weiter zu ziehen. Dafür, dass wir eigentlich ganz easy im Süden bleiben wollten bekamen wir mit Familie Mickoleit nun das komplette Kontrastprogramm geboten - Abenteuer, Schotterpisten, einsame Wege, ohne kilometerlang ein Auto zu sehen, 3 Kinder plus 2 Hunde - und es war einfach nur toll!
Die Tage vergingen und wir übernachteten an einem Ort schöner als der andere. Sahen Wasserfälle und Schweden von seiner wilden Seite, Rentiere die die Straßen blockierten und unberührte Natur. Auch an das morgendliche Bad in einem eiskalten Fluss oder See gehörte jetzt einfach mit dazu. Genauso wie das leckere Essen welches Jan und Anna gezaubert haben. Ein Highlight der Reise, welches wir alle nicht vergessen werden, war der Aufenthalt und die Wanderung im Hochplateau in Lappland. Geprägt von traumhaften Bergkulissen und atemberaubender Natur - wenn doch da nicht diese Mücken gewesen wären! Sowas haben wir noch nie erlebt. Umgeben von einem schwarzen Schwarm brachen wir die Wanderung ab. Der ein oder andere hatte es sehr eilig ans Auto zu kommen - doch Anna hatte die Ruhe weg. Ich muss zugegebenermaßen sagen, Sam und ich waren ganz vorne mit dabei 😂 Der Schwarm begleitete uns zu den Autos in die wir uns retteten und mit brennenden Feuerreifen die Flucht ergriffen haben. Auch der neue treue Begleiter, der Bruzzler, hätte gegen die Masse an Mücken nicht viel ausrichten können. Bei der Weiterfahrt wurden wir aber mit einem malerischen Sonnenuntergang und einem tollen Stellplatz am See entschädigt. Hier gab es zwar weniger Mücken, dafür aber Bremsen. Man kann halt nicht alles haben 😄
Auch werde ich nicht die Mückennacht vergessen, die mich hat aussehen lassen als wäre ich bei einem schlechten Botox Arzt gewesen 😂 Dafür konnte ich für den ein oder anderen Lacher sorgen.
Weiter über Schotterpisten Richtung Süden ging es von einsamen Stellplätzen über Campingplatz zum Wäsche waschen nun nach Strömsund ins Jamtil Museum. Dort konnte man eine wundervolle Reise durch die Zeit machen und jeder kam auf seine Kosten. Am Stellplatz traf eine weitere Familie an um die Mickoleits zu sehen - man könnte schon fast meinen Sie seien beliebt 😜 Am nächsten Morgen war nun unsere gemeinsame Reise zu Ende - es geht für uns auf in den Süden Richtung Heimat.
Alles in Allem war es mit dem wilden Haufen eine unvergesslich schöne Zeit! Wir treten nun die Rückreise an - mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Allzeit gute Fahrt und noch viele schöne Abenteuer ☺
Vielen Dank für die tolle Zeit und wir sehen uns zu Hause 😊
Franzi, Oli und Sam
Östersund – ein Abschied und ein Hallo
Am nächsten Morgen machten wir uns entspannt auf um die Reise weiter gen Süden, nach Östersund anzutreten. Hier angekommen fanden wir uns auf dem Östersunds Camping wieder. Dieser liegt gut 3km aus dem Stadtzentrum raus. Ist also sehr gut zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Aber mit drei Kids und zwei Hunden geht man lieber zu Fuß 😊
Unser erster Weg führte uns dann doch in eine Dönerbude. Was will man machen, der Hunger war groß und nach einigen Tagen in der „Wildnis“ hatten die Jungs dann doch bock auf Döner. (Anna und ich auch) Im Anschluss ging es weiter zum Jamtli Museum. Hier kann man Schweden in ganz vielen Epochen live erleben. Echt ein Besuch wert. Von alten Schmieden, Poststationen, oder Waldarbeitersiedlungen (mit echt lustigen Schauspielern, ne Oli…) bis hin zu Tankstellen oder einfachen Häusern der jeweiligen Zeit kann man an jeder Ecke was entdecken. Viele Stellen laden auch zum Mitmachen ein. Echt schön, es hat uns viel Spaß gemacht und wir wären gerne noch etwas länger geblieben, aber bereits um 16 Uhr schließt das Museum. Sollte man bei einem geplanten Besuch bedenken!
Danach ging es für uns noch eine Runde ins Stadtzentrum, etwas bummeln und ein Eis essen, sowie den lang ersehnten Insektenhut für Oli besorgen 😊
Zurück warteten auf dem Campingplatz bereits Familie Zils auf uns. Annas beste Freundin ist ebenfalls mit dem Wohnmobil in Schweden unterwegs. Da die fünf in der selben Region unterwegs waren, stand fest, dass wir uns treffen sollten. Abends wurde der Plan für den kommenden Tag grob festgehalten. So kam es, dass wir uns nach wirklich tollen zwei Wochen von Franzi und Oli am nächsten morgen trennen würden und dafür einen Tag und eine Nacht mit Jacky, Holger und deren Kids weiterreisen.
Am Morgen fiel uns der Abschied von Franzi, Oli und Sam schon schwer, denn wir hatten wirklich eine wundervolle Zeit zusammen. Wir haben die Abende und Nächte am Feuer, die guten Gespräche, den Spaß beim Schwimmen und Wandern echt sehr genossen. Wir kennen das Thema des Zusammenreisens mit anderen Familien oder Personen ja. Es ist ein schwieriges Thema. Man muss offen und ehrlich sein und dem Gegenüber sagen, wenn einem etwas stört oder man Zeit für sich braucht. Das war mit den beiden aber garnicht nötig. Wir verstehen uns eh super gut und verbringen ebenso viele Abende am Feuer bei uns zu Hause miteinander. Wir für uns können an dieser Stelle nur sagen, mit euch fahren wir sehr gerne zusammen auf einem Roadtrip und würden das gerne jederzeit wieder machen! Und um eines vorwegzunehmen, wir haben die beiden auf den Geschmack gebracht, es wird schon fleißig nach einem eigenen Camper gesucht…
Für uns ging es aber auch Richtung Süden weiter. Anna und ich sind die Strecke bereits 2008 mit dem Motorrad gefahren und nun mit ungefähr 3,4 Tonnen mehr Gewicht und drei Personen mehr noch einmal. Über die E45 ging es für uns vorbei an Sveg und Mora. 2008 haben wir uns nach tagelangem Regen zum Mora MC durchgeschlagen und hier in einer kleinen Hütte die Nacht im trockenen verbracht und unsere Klamotten getrocknet. Heute sind wir dann doch etwas komfortabler unterwegs. Kurz nach Mora haben wir dann nochmal Elche gesehen. Und zwar richtig nah. Die Standen auf einem kleinen Feldweg keine 5 Meter von uns entfernt. Richtig cool. Nur Jacky und Holger haben mal wieder nichts davon mitbekommen. Diese sind nämlich einfach dran vorbeigefahren ☹ Naja, wir konnten ihnen die Nasen mit unseren Bildern lang machen…
Unser Ziel für die Nacht war ein kleiner Stellplatz am Älgsjön. Hier angekommen, trafen wir auf zwei sehr, sehr nette Schweden, die mit ihren Familien hier immer zum Angeln hinkommen. Nach einigen Schnäpsen (ja es waren noch Reste vom allerbesten Obstbrand über) bekamen wir einen echt großen Hecht geschenkt. Fynn hat dann noch gezeigt bekommen, wie man diesen richtig zerlegt und filetiert. Einfach klasse. Nur das Wetter war echt bescheiden, besser gesagt, es schüttete aus Eimern, entsprechend anspruchsvoll war das kochen und entsprechend sah auch das Auto am nächsten morgen aus…
Östersund
Hitchcocks - Die Mücken –
Nun stand also der Vildmarksvägen auf dem Plan. Wir haben recht viel im Vorfeld gelesen und uns informiert. Eins Vorweg, es lohnt sich auf jeden Fall diesen Schlenker zu fahren wenn man in dieser Region unterwegs ist. Jedoch nur deswegen, würde ich nicht unbedingt hierherfahren. Die Landschaft ist wunderschön, die Seen mit den kleinen Schwedenhäusern super lohnenswert und die Hochebene auch spitze. Im Vergleich mit den Hochebenen (Fjälls) in Norwegen, aber ehr kleiner und nicht ganz so rau und wild. Etliche Wasserfälle, große und kleine, säumen den Weg und laden zum Halten und Fotografieren ein. Ich wollte unbedingt eine Nacht oben im Fjäll schlafen und die Aussicht genießen. Wir mussten ein bisschen schauen, denn die Fjällregion ist in der Zeit vom 10.6. bis zum 10.7 ein geschützter Bereich, da Vögel hier Ihre Nester bauen und brüten. Wir fanden aber dennoch einen Platz, bei dem wir uns ziemlich sicher waren, hier stehen zu dürfen. Nach dem Essen kam uns die Idee noch ein wenig wandern zu gehen. Keine große Runde. Das wurde sie auch nicht, denn nach ca. 35 min. waren wir derart von Mücken umschwärmt, dass es kaum möglich war zu atmen ohne diese einzuatmen. Unfassbar… So viele Mücken haben wir alle noch nicht erlebt. Jetzt weiß ich auch warum Lappland auch Mückenland genannt wird. Naja, wir haben die kleine Abendrunden dann mal lieber abgebrochen und sind zu den Campern zurückgelaufen. Hier angekommen war die Situation leider nicht besser. Also hieß es schnell alles in die Autos schmeißen, nach dem Motto: Frauen und Kinder zuerst. Schnell auf die Straße und die im Fahrzeug verbliebenen Mücken wurden mit den neu gekauften „Bruzzlern“ eliminiert. Wir sind ca. 50 km weitergefahren um aus dem Fjäll raus zukommen. Einen schönen Platz für die Nacht fanden wir dann an einem kleinen See an der Z819 (Lat: 64.81777, Lon: 14.18659). Hier gab es kaum Mücken, aber dafür jede Menge Bremsen. Das fanden vor allem die Hunde gar nicht witzig.
Nach dem Frühstück ging es dann zurück auf den Vildmarksvägen. Hier hatten wir uns den Hällingsafallet rausgesucht. Ein großer, wirklich wilder Wasserfall. Wir hatten Glück, die Sonne stand hoch am Himmel und wir konnten den riesigen Regenbogen in der Schlucht bewundern, der von der aufgewirbelten Gischt eigentlich ständig, bei Sonnenschein, zu sehen ist. (Lat: 64.34950, Lon: 14.37947)
Nach all den Eindrücken und den Mücken brauchen wir nochmal einen Pausentag. Franzi hat die Navigation übernommen und uns über richtig geile Schotterstraßen Richtung Süden, kurz vor Östersund geführt. Hier sitzen wir nun an einem Fluß auf einem Platz mit Feuerstelle und Schutzhütte. Versuchen weiter unser Angelglück und hängen den heutigen Tag einfach nur ab, bevor es morgen nach Östersund geht. Hier wollen wir eine Nacht auf den Campingplatz und die Stadt unsicher machen…
- Die Mücken -
Ein Stückchen weiter
Weiter führte uns der Weg am nächsten Morgen über die BD 609 Richtung Süden. Und da haben wir sie doch entdeckt, die Erlkönige. Es waren allerdings nur vier Stück und man munkelt es könnten Audis gewesen sein. Wer weiß. Vorbei ging es an Mellanström durch herrliche Seenlandschaften. Einer war schöner als der Nächste. Nur leider war das Wetter nicht ganz so schön sonnig, das änderte sich erst gegen Abend. Der Weg führte uns weiter über kleine Straßen und ein Stück der E12 über Sorsele zum Stellplatz für die Nacht. Ein relativ großes Areal mit etlichen Möglichkeiten den Janosch für die Nacht zu parken. Es gab ebenfalls eine große Feuerhütte, Feuerholz und Trockentoiletten. Alles in super Zustand und perfekt für den Abend. Also wurde Feuer gemacht und die Würstchen ganz klassisch, mit dem Stock über dem Feuer gegrillt. (Lat. 65.37753, Lon 16.50672)
Das heutige Ziel war Vilhelmina, was zugleich der Einstieg in den Vildmarksvägen sein soll. Da unsere Wäsche wieder voll bis obenhin war, ging es also recht schnell auf den Saiva Campingplatz, direkt in Vilhelmina. Hier wurden natürlich erstmal alle Spielgeräte getestet und der 5m Sprungturm im See ausprobiert. Nachdem die Wäsche fertig war, ging es für uns eine Runde durch die Stadt. Naja, spektakulär ist Vilhelmina nun nicht, aber am Wochenende sollte das Summer-Light-Festival sein. Es füllte sich also in der Stadt und das Festivalgelände war auch schon vorbereitet. Die Kids konnten sich, unter Anleitung, mit dem Skateboard in der Half-Pipe versuchen und Franzi hat in einem eigentlich geschlossenem Jagd- und Fischereigeschäft eine Outdoorhose gefunden. Jetzt konnte es also richtig losgehen 😊Nach dem leckeren Abendessen saßen wir noch lange draußen am Steeg und haben den Sonnenuntergang zugesehen. Wobei die Sonne nicht wirklich untergeht, aber ein wunderbares Licht zaubert. Wir können davon nicht genug bekommen, einfach nur geil!
Ein Stückchen weiter
Surprise, surprise
Ja, dann gab es am Abend noch eine richtige Überraschung für uns. Wir haben Besuch aus der Heimat bekommen. Franzi, Oli und Sam sind tatsächlich zu uns gekommen. Wir hatten Sie ja kurz vor den Ferien mit Schweden angefixt und die beiden haben sich einen Camper geliehen. Eigentlich wollten Sie ja nur im Süden bleiben. Aber jetzt sind sie doch spontan drei Tage durchgefahren um mit uns weiterzureisen… Da haben wir uns sehr gefreut und die Hunde erst, die sind ja best Buddys.
So haben wir den restlichen Abend zusammen am Feuer verbracht und Geschichten der bisherigen Reise ausgetauscht. Also fahren wir von nun an mit zwei Campern durch die Gegend. Das wird ein Spaß.
Nach einer kurzen und sehr erfrischenden Wascheinlage im Fluss ging es zunächst nochmal zum Storfors. Im Sonnenschein war es nochmal schöner als am Tag zuvor. Also nochmals alle Wege abgehen und eine Runde schwimmen, bevor es über die 374 zur E45 und dort Richtung Norden zum Polarkreis ging. Hier könnten wir dann auch die ersten Rentiere der Reise entdecken. In Jokkmokk angekommen haben wir noch schnell etwas zu Essen besorgt und sind dann ca. 30 km aus der Stadt raus zum nächsten Platz für die Nacht. Etliche Rentiere kreuzten unseren Weg und wir haben am Fluss Luleälven eine nette Stelle gefunden. Zwar hatten hier einige Angler ihren Müll liegen gelassen, aber nach etwa 10 Minuten war dieser in Müllsäcke verpackt und der Platz war richtig super. Etwas Feuerholz sammeln und dann am Lagerfeuer grillen, was will man mehr? Was will man mehr? Weniger Mücken. Das war mit Abstand die schlimmste Mückennacht, die wir auf unseren bisherigen Reisen erlebt haben. Mehr als zwei Stunden fand keiner von uns Schlaf. Mit Ausnahme von Emil und Max, die hatten keine Ahnung was wir durchgemacht haben. Irgendeinen Weg fanden die Mücken in die beiden Vans, unfassbar. Gegen 5 Uhr in der Früh war meine Nacht dann endgültig vorbei und ich bin lieber eine Runde mit den Hunden raus gegangen. Naja, ein schöner Platz war es dennoch und wer ihn auch mal besuchen möchte, hier die Koordinaten: Lat. 66.63481, Lon 20.39848
Nach dem Frühstück ging es weiter. Ziel für heute war Arjeplog. Die „Stadt“ ist bei Autofans wohl sehr bekannt, denn hier halten eigentlich alle Automobilhersteller nicht nur, aber vor allem, ihre Wintertests ab. Also ist die Chance hier einige neue Modelle als Erlkönige zu sehen, recht hoch. Ich hatte für den Weg dorthin eine Route mit 170 km Schotterpiste zusammengestellt. Das war ein großer Spaß. Janosch war in seinem Element. Da es etwas anfing zu regnen und die Straßen langsam schön matschig wurden, sahen die beiden Autos entsprechend aus. Unterwegs begegneten uns etliche Rentiere und man musste doch etwas aufpassen, das diese einem aus dem Wald nicht vor das Auto springen. Auf etwa der hälfte des Weges fanden wir wieder ein „Kringelschild“ (Hinweisschilder auf sehenswerte Dinge). Hier ging es von unserem Weg ca. 10 km ab zur Trollfors. Super schöne Stromschnellen, die wir ein wenig erkunden konnten. Zurück auf unserer Route ging es dann weiter und weiter über Schotter in echt einsame Gegenden. Kilometerlang kein anderes Auto oder Haus. Nur ein See nach dem anderen und traumhafte Aussichten auf die schneebedeckten Gipfel in der Grenzregion zu Norwegen.
Da wir ein unfassbar schlecht gelauntes Mitglied der Familie wieder auf den rechten Pfad des Spaßes bringen mussten, haben wir in Arjeplog angekommen, den erst besten Burgerladen angesteuert. Aber es war für alle ein echt guter Burger, satt und zufrieden gingf es ca. 5 km außerhalb der Stadt auf den Platz für die Nacht. Wo wir den Abend mit Wein und Bier am Strand haben ausklingen lassen…
Ach und herzlichen Glückwunsch an meinen Vadder und die liebe Sunny :-)
Surprise, surprise
Die Nacht zum Tag
Der heutige Plan war, ein altes Mühlen- und Holzfällermuseum zu besuchen. Also ging es nur einige Kilometer die Y718 bis Västana. Ein sehr schönes kleines Museum mit wunderbarem Wasserfall, kleiner Butik und Café. Hier sind wir ein wenig rumgelaufen und haben uns alles angesehen, bevor es dann weiter nach Härnösand ging. Für heute Stand Wäsche waschen an und somit haben wir auf dem örtlichen Campingplatz eingecheckt und die Waschmaschine in beschlag genommen. Solange diese ihren Dienst verrichtete sind wir in die Stadt gelaufen und haben uns leckere Burger gegönnt. Am kommenden Wochenende scheint in der Stadt ein Oldtimer-Treffen zu sein. Bereits jetzt fuhren unzählige, wirklich klasse restaurierte amerikanische Schlitten durch die Stadt. Wirklich geil!
Am nächsten morgen haben wir es langsam angehen lassen. Heute stand der besuch des Skuleskogen Nationalpark an. Wir hatten uns eine „kleine“ Wanderung rausgesucht, aus der dann schlussendlich 12 km wurden. Aber egal, die Aussicht und der Nationalpark hat sich wirklich gelohnt und ist ein echter Tipp für jeden, der die Hohe Küste erleben will. Man kann an etlichen Stellen hier im Nationalpark übernachten, es gibt Feuerstellen, Schutzhütten und Seen, die zum Baden einladen. Baden waren wir natürlich auch. Und dann ging es wieder zurück zum Janosch. Wir hatten uns überlegt, eine „Nachtfahrt“ zu machen. Das wir ja bislang noch keinen Elch zu Gesicht bekommen haben, erhoffen wir uns einen während der Nacht zu sehen. Also ging es gegen 18 Uhr am Nationalpark los, immer über die E4 Richtung Norden. In Örnsköldsvik haben wir uns noch einmal gestärkt und etwas Proviant gebunkert und dann ging es weiter. Es war wirklich super zu fahren, der Verkehr wurde immer weniger und es dämmerte nur leicht. Es dauerte auch nicht lange und Anna hat die beiden ersten Elchbullen entdeckt. Kurz nach Umea haben wir eine kleine Rast gemacht, als uns ein Mann aus Wuppertal ansprach, ob wir Werkzeug zum Zündkerzenwechseln dabei hätten. Natürlich haben wir 😉 und so wurden schnell auf dem Parkplatz bei einem 40 Jahre alten Citroen die Zündkerzen gewechselt. Die Reise für das Pärchen konnte also weitergehen.
Kurz darauf kam alles Schlag auf Schlag. Also die Elche. Zunächst eine Elch-Kuh mit Ihrem Jungen und dann insgesamt noch sechs weitere, sodass wir am ende des Tages, bzw. der Nacht zehn Elche gesehen haben. Einige konnten wir auch fotografieren, aber auf der E4 kann man eben nicht einfach so mal eben anhalten um Elche zu fotografieren. Schließlich kamen wir gegen 2 Uhr die Nacht in Lulea an. Hier haben wir auf dem Parkplatz eines öffentlichen Strandes in der Nähe vom Flughafen übernachtet. Im übrigen würden wir den Platz nicht weiterempfehlen. Es war ewig viel Betrieb die Nacht über. Es scheint der After-Party-Treffpunkt der Lulea-Jugend zu sein…
Also ging es recht zeitig weiter, eben etwas einkaufen und dann über die 94 und 374 in Richtung Storforsen-Wasserfall. Hier haben wir ca. 3 km vom Wasserfall entfernt einen echt traumhaften Platz gefunden. Es scheint als wäre man in Kanada. Direkt vor uns der reißende Fluss, umgeben von Kiefern und Birkenwäldern. Wir haben beschlossen zwei Nächte hier zu bleiben und sind heute zum Storforsen gewandert. Unglaublich was für Wassermassen hier den Fluss entlangfließen. Ein kurzes Bad und es ging wieder zurück zum Auto. Jetzt wird noch das Abendessen vorbereitet bevor es Morgen über den Polarkreis nach Jokkmokk geht.
Die Nacht zum Tag
Dem Regen entkommen
Nicht das jemand denkt, dass wir jetzt plötzlich Regen hatten. Ganz und gar nicht. Aber für den Süden Schwedens war für die kommenden Tage unbeständiges Wetter angesagt. Passte wunderbar, da wir ja eh zügig in Richtung Norden kommen wollen. So führte uns der Weg vom Vildmarkscamping weg, über Tingsgryd auf die 27 nach Växjö. Ein kurzer Einkauf für die nächsten Tage und weiter gings über die 23 und 28 nach Vetlanda. Weiter über Boxholm in die Nähe von Örebro. Hier hatten wir einen tollen Stellplatz für die Nacht, direkt am See mit ordentlich Baby-Barsch-Alarm am Abend (Lat 59.33017, Lon 14.91297).
Am nächsten Morgen war es dann tatsächlich bewölkt und wir brachen pünktlich um 10 Uhr auf zur nächsten Etappe. Diese führte uns zunächst ein kleines Stück zurück, dann über die 68 bis kurz vor Nora. Hier sind wir einen kleinen Schlenker gefahren um schließlich wieder auf die 68 zurück zu kommen. Ein paar Kilometer vor Avesta roch es im Wald plötzlich stark nach Qualm. Wir konnten allerdings nichts sehen. Als wir kurz darauf in Avesta Halt gemacht haben, um uns die gamla Byn (altes Zentrum) anzusehen, flogen plötzlich etliche Löschflugzeuge im Minuten Takt über uns hinweg. Es war ein bereits gelöschter Waldbrand wieder entfacht und musste nun schnell gelöscht werden. Es ist aber wirklich in den Wäldern sowas von trocken, das ist schon echt unglaublich. Im fast gesamten Land herrscht mittlerweile Feuerverbot, denn eine Wiederholung der Brände aus 2018 will hier wirklich niemand. Am Nachmittag gab es einen kleinen Badeabstecher im Malmjärn, bevor wir kurz hinter Gävle einen wirklich wunderschönen Stellplatz an der Ostsee ansteuerten (Lat 60.83193, Lon 17.27179). Hier standen bereits zwei weitere Camper mit denen wir uns zu einem kleinen Umtrunk an Wasser gesellten. Das war ein wirklich schöner Abend, auch wenn die Mücken echt fies waren. Aber damit muss man halt leben. Wegen solcher Abende machen wir unter Anderem unsere Reisen. Nette, aufgeschlossene Menschen treffen und nette Gespräche mit ihnen führen, Meinungen und Erfahrungen austauschen und einen schönen Abend verbringen.
Dunkel wird es ja nicht mehr, so war ich bereits um 4 Uhr am nächsten Morgen wach. Als ich aber die Uhrzeit realisiert habe, bin ich schnell wieder ins Bett zurück. Nach dem Frühstück mit Meerblick ging es weiter über die X 583 weiter zur E4. Vorbei an Söderhamm, Hudriksvall nach Sundvall. Hier noch schnell etwas eingekauft und gegessen, dann zog es uns zunächst Richtung Westen auf der Suche nach einem Stellplatz. Da es allerdings anfing zu regnen und es auch noch früh war, fuhren wir weiter, wieder Richtung Osten in die Nähe von Härnösand. Nun sitzen wir hier an einem öffentlichen Badestrand. Zum Abend kamen doch noch einige Schweden zum Baden. So richtig wohl fühlen wir uns hier allerdings nicht. Daher fahren wir morgen in jedem Fall weiter. Aber der Platz ist wirklich wunderschön. Leckere Pizza aus dem Omnia gabs noch obendrein. Jetzt warten wir bis die anderen Badegäste weg sind und dann geht’s führ uns auch nochmal ins Wasser. Später am Abend kamen dann noch zwei Radfahrer auf den Platz, Sophia und Martin. Die beiden sind Ende März in Ulm losgefahren und ihr Weg soll noch bis Finnland und über das Baltikum zurück nach Ulm führen. Wir haben noch lange draußen gesessen und gequatscht. Schön war der Abend und wir wünschen euch beiden alles gute auf eurer weiteren Reise!
Dem Regen entkommen
Die Fische sind im Homeoffice
Endlich können wir wieder los. Keine Sekunde haben wir gezögert, als die Jungs aus der Schule kamen ging es sofort los. Ziel für heute: Großenbrode. Hier sollte es den ersten kleinen Zwischenstopp auf unserer diesjährigen Reise geben. Über kleine Dörfer, um die fehlende Brücke bei Lüdenscheid zu umfahren, ging es auf die A1 Richtung Norden. Ohne große Staus oder ähnliches kamen wir nach 6 Stunden auch in Großenbrode an. Abends eine kurze Strandrunde mit den Hunden und dann ein kühles Bier bei Gabi und Werner. Es war ja schließlich Mittsommer und so gab es noch lecker gegrilltes und noch das ein oder andere Bier. Die Fähre war für 11.15 Uhr am nächsten Morgen gebucht, also hieß es morgens keine Zeit verlieren. Einmal kurz in die Ostsee springen und dann los nach Puttgarden. Von hier aus ging die Route weiter über die E47 Richtung Kopenhagen. Dann über die Öresund Brücke nach Malmö. Nach einem kurzen Einkaufsstopp fuhren wir weiter nach Hätteboda. Zum wohl schönsten Campingplatz der Welt. Der Hätteboda Vildmarkscamping ist eigentlich immer der erste Stopp wenn es für uns in den Norden geht. Erstmal ein paar Tage runterkommen und die Natur genießen. Angeln, Kanu- und SUP fahren, schwimmen und einfach nur abhängen. Mehr braucht es hier nicht um glücklich zu sein. Nur die Fische wollten nicht so recht an die Angel. Daher hat Max die These aufgestellt, dass die Fische wohl im Homeoffice sein müssen... Na wir werden wohl noch die ein oder andere Gelegenheit zum Fischen finden...
Die Fische sind im Homeoffice
Endlich wieder in den Norden
Nach 4 Jahren führt uns der Weg endlich wieder in den Norden. Nach nun 2 Jahren auf dem Balkan, einem Jahr Corona-Pause, geht es nach unserer 3 monatigen Reise nun endlich wieder nach Schweden. Wir freuen uns sehr, gerade nach den beiden Jahren auf dem Balkan, wo es doch ehr wuselig, heiß und reizvoll war, die Ruhe des Nordens zu genießen. Angeln, Kanufahren und entspannen stand für uns alle auf dem Plan.
Die Reise letztes Jahr war wirklich super, hat uns aber auch gezeigt, worauf es uns wirklich ankommt. Wir wollen auch in Zukunft nicht unseren Blog auf Instagram oder ähnliches ausweiten. Wir möchten keinen medialen Dauerstress! Wir haben ja live mitbekommen, wie viel Arbeit das Ganze ist. Wir möchten die Zeit lieber genießen und uns diesem Stress nicht aussetzen. Wenn auch die Ergebnisse von Max und Deborah sehr, sehr geil sind und es auch echt Spaß gemacht hat in den Stories und den Youtube-Filmen mitzumachen. Uns soll auch in Zukunft dieser kleine Blog genügen und wer Lust hat, kann sich ihn gerne durchlesen, und wer nicht, der eben nicht.
Wir nehmen euch gerne mit auf unsere Reise und zeigen euch wie schön die Länder im Norden sind. Lasst euch inspirieren, setzt euch Ziele und fahrt selbst hier hoch. Nutzt das Jedermannsrecht gewissenhaft und nehmt vor Allem immer Rücksicht auf Natur und die Menschen die hier leben. Seid rücksichtsvoll und nehmt euren Müll immer schön wieder mit. Respektiert die Privatsphäre anderer Leute und benehmt euch ordentlich, sodass viele weitere Reisende die Schönheit und Freiheit des Nordens und des Jedermannsrechts genießen kann.
In diesem Sinne…