Reisevorbereitungen

Drei Monate zu reisen will dann doch irgendwie vorbereitet werden. Die Idee bzw. der Plan das durchzuziehen kam bereits Anfang 2017 in unsere Köpfe. Da wir den Norden lieben war eigentlich von Beginn an klar, dass wir auch wieder dort hin wollen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir Richtung Schweden, Norwegen oder Baltikum unterwegs sind. Nun bietet sich uns die Chance das Ganze an einem Stück zu erleben. Was wir definitiv nicht tun wollen, ist die gesamte Route zu planen. Für uns ist es sehr wichtig, uns vom Tag lenken zu lassen. Es ist spannend Morgens nicht zu wissen wo man Abends sein wird und was der Tag einem so bringt. Wir haben grob überlegt wo wir her wollen oder was wir uns ansehen möchten. Die Kinder haben sich aus den wirklich tollen und empfehlenswerten Büchern der WoMo-Reihe (www.womo.de), Orte und Aktivitäten rausgesucht die sie toll finden. Daran werden wir uns entlanghangeln und natürlich nach dem Wetter und der Tageslaune entscheiden wie es weitergeht.

Für alle, die sich so etwas auch vorstellen können, haben wir im Folgenden noch einige wichtige Dinge, die die Vorbereitung ausmachen, zusammengestellt. Vielleicht können wir so den ein oder anderen Tipp an die Nächsten weitergeben. Falls ihr weitere Fragen habt schreibt uns einfach an. Gerne könnt ihr natürlich auch unseren Blog zur Reise verfolgen.

Kinder und Schule

Zwei unserer Jungs besuchen die örtliche Grundschule (2. und 3. Klasse). Wenn man drei Monate reisen will, muss dieses Thema natürlich geklärt sein. Wir haben ja schließlich Schulpflicht in Deutschland und das ist auch gut so. Es gibt aber Möglichkeiten in Zusammenarbeit mit dem Schulamt und vor allem der Schule ein solches Projekt zu realisieren. Zunächst haben wir das Gespräch mit den Lehrern und der Schulleitung gesucht. Ihnen erklärt was wir vorhaben und aus welchen Gründen. Die Lehrer und auch die Schulleitung hat uns hier super unterstützt. Sie fanden die Idee gut und haben uns auch bei der Antragsstellung beim Schulamt geholfen.

Der erste Schritt ist eine ausführliche Begründung, mit allen Beweggründen zu formulieren. Das sollte wirklich möglichst detailliert sein. Macht euch Überlegungen, wie das mit dem Schulstoff umgesetzt werden kann. Wir werden von mitte Juni bis ende September unterwegs sein. Wir bekommen den Unterrichtsstoff für die Zeit vor den Ferien auf unsere Reise mit. Unterwegs haben wir Zeit für die Bearbeitung eingeplant und senden die bearbeiteten Blätter per Mail an die Lehrer.  Nach den Ferien bekommen wir den Stoff per Mail zugesendet und senden diesen ebenso wieder zurück. So ist gewährleistet, dass die Kinder vom Stoff nichts verpassen.

Die Jungs werden unterwegs auch eine Art Tagebuch schreiben und das Ganze mit Bildern auch in der Schule präsentieren.

Sehr hilfreich für die Antragsstellung sind Unterstützungschreiben zum Beispiel vom Kinderarzt oder Schulpsychologen. Dann geht's daran den Antrag ans Schulamt zu richten. Das haben wir getan und nach einigen kleineren Rückfragen und Bearbeitungszeit haben wir die Bestätigung erhalten und konnten tatsächlich mit der weiteren konkreten Vorbereitung beginnen.

Die Arbeitswelt

Ich bin bereits seit 2006 Selbstständig und habe ein Werbetechnik-Unternehmen mit sechs Mitarbeitern. Das bedeutet natürlich viel Stress und Arbeit. Das schlaucht stellenweise sehr. Die Herausforderung hier besteht natürlich darin sein Unternehmen so aufzustellen, dass es auch ohne "Chef" funktioniert.

Ich habe das Glück, ein Team von Mitarbeitern zu haben, auf die man sich zu 100% verlassen kann. Die Struktur meines Unternehmens ist so aufgestellt, dass wir gemeinsam alle relevanten Entscheidungen treffen. Angefangen von Kundenfragen oder Aufträgen bis zu Personalentscheidungen und grundsätzliche Aufstellung und Positionierung des Unternehmens.

Das ist ein Prozess der Zeit braucht und auch nicht selbstverständlich in der Unternehmenskultur in Deutschland ist. Mir ist es ganz wichtig glückliche Mitarbeiter und somit auch motivierte Mitarbeiter zu haben. Um drei Monate den Laden zu schmeißen, heißt es auch, dass die Mitarbeiter Einblick in alle Bereiche der Unternehmensführung haben. Das haben wir bereits seit Anfang 2017 in Angriff genommen. Vor allem durch die Unterstützung eines langjährigen Partners und mittlerweile auch Freundes haben wir sämtliche Umstrukturierungen im Unternehmen angestoßen und umgesetzt. Ohne die Hilfe von Außen wäre das so nicht gelungen. Marco Wenzel von der Prozessoptimierung Wenzel hat hier einen großen Beitrag geleistet (www.glueckliche-unternehmer.de)

Wichtig war in erster Linie, mir zu erlauben manche Dinge einfach abzugeben. Das ist für jemand, der lange Zeit alleine oder mit nur wenigen Mitarbeitern gearbeitet hat garnicht so leicht. Aber es hilft ungemein. Es muss nicht alles über den Schreibtisch vom Chef laufen. Man muss den Mitarbeitern das Vertrauen und die Kompetenz zuteil werden lassen die Sie verdienen.

In der heutigen Zeit ist man bei einer dreimonatigen Reise durch Nordeuropa ja auch nicht aus der Welt. Wenn Fragen oder Entscheidungen aufkommen, die meine Mitarbeiter nicht alleine lösen oder treffen wollen, stehe ich telefonisch oder per Mail bereit. Aber ich glaube, dass ich garnicht so oft hinzugezogen werden muss. Oft sind die Mitarbeiter besser als der Chef ;-)

 

Gepäck

Was nimmt man alles mit?

Das ist die große Frage, bei der die Meinungen auseinandergehen. Wir sind der Meinung, dass es garnicht schlecht ist einfach mal zu "donwsizen"

Also bewusst auf Dinge verzichten, oder einfach weniger zu haben. Wir leben in einer Welt vollgestopft von Technik und unnötigen Überfluss, da kommt so eine Reise ganz gut daher um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Navis haben zwar mittlerweile alle Fahrzeuge an Bord, nutzen wollen wir es aber nicht. Ein Laptop werden wir mitnehmen. Zum Einen für die Jungs und Ihre Schulaufgaben, zum Anderen zur Erstellung unseres Blogs. Unsere Digitalkamera wird uns natürlich auch begleiten, aber sonst wollen wir auf technische Dinge weitestgehend verzichten.

Auch was unser Equipment angeht haben wir, nicht nur aus Gewichtsgründen reduziert. Wir schleppen keine großen Campingklamotten mit uns rum. Ein Einflammiger-Gaskocher (Campinggas, Safari Chef) wird uns auf unserer Reise begleiten. Dieser ist vollkommen ausreichend, zumal wir unterwegs fast überall die Möglichkeit zum Lagerfeuer machen vorfinden. Das nötigste an Messern, Tellern und Töpfen werden wir auswählen um auch hier nicht zu viel Ballast an Bord zu haben.

Ausstattung Sprinter

Zu der Basis des Mercedes Sprinter L4H2 haben wir natürlich neben des "normalen" Ausbaus noch einige Umbauten vorgenommen.

Wir fangen Außen an.

  • Bereifung: GF Goodrick AT, 225 75 R16
  • Markise: Fiamma F65, 4,5m, ein Seitenteil für die linke Markisenseite
  • Roof-Rail, Eigenbau, 2500 x 1200 mm, Bestückt mit: BW Alu-Kiste und Dachbox
  • Heckleiter
  • Moskitonetzte für Schiebe- und Hecktüren

Nützliches für Unterwegs

  • Klappspaten
  • Beil/Säge
  • zusätzliche Wasserkanister (30L)
  • Hängematte
  • ausreichend Seile (Segelseil ist am besten)
  • Werkzeug (PROXXON Industrial 23650, hier ist das wichtigste drin)
  • Gaffer-Tape und Kabelbinder
  • Camping-Dusch-Sack (robuste Ausführung, nicht der 5€-Mist)
  • Spanngurte

Für die Kühlung

  • Hauptkühlox, Engel Kompressor, 40L, nur 32Watt Leistungsabnahme bei Volllast!
  • Zusatzkühlbox, Mobicool, 40L 12V als Absorber und bei 230V Kompressor
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